Die Tiefgarage an der Stadthalle diente an verkehrsarmen Tagen einigen Skatern und BMX-Fahrern als Trainingsort, wenn das Wetter draußen zu unwirtlich wurde – und das nicht erst seit wenigen Wochen, sondern schon seit Jahren, beteuert ein junger Mülheimer, der nicht namentlich genannt werden möchte: „Man kennt uns, wir wurden dort geduldet – und wir waren im Winter sehr froh darüber.“ Die Skater-Szene, so der 18-Jährige, habe sich nur zu Zeiten, wenn keine Veranstaltungen in der Stadthalle gewesen seien, dort zum Training getroffen. Sie seien selbst höchst verärgert darüber, dass sich in der Tiefgarage an der Bergstraße in den letzen zwei Monaten ein Jugendtreff von vorwiegend Jüngeren etabliert habe, die dort „meinen, ihre Freizeit verbringen zu müssen“. Teils auch mit Alkohol.

Darüber haben sich Parkkunden beschwert, und diese Zeitung berichtete. Die Skater, die ihren Sport nicht in Vereinen trainieren, hätten versucht, Einfluss auf die Jugendgruppen zu nehmen. „Wir haben ja hier keine andere überdachte Trainingsmöglichkeit“, so der junge Mann.

Johannes Michels vom Mülheimer Sportservice (MSS) bestätigt das: „Auch die neue Skateranlage an der Südstraße wird man nur bei gutem Wetter nutzen können.“ Der Kenner der Trendsport­szene weiß, dass die Gruppe der Skater und BMX-Fahrer in Mülheim besonders groß ist. „Es ist ein Individualsport, der oft in Gruppen betrieben wird.“

Die Skater-/BMX-Fahrer seien zumeist junge Erwachsene, etwa zwischen 18 und 28 Jahren. Joachim Exner, als Leiter der Betriebe der Stadt auch für die (verpachtete) Tiefgarage zuständig, sagt über die Skater nichts Schlechtes. Doch gab es zuletzt Beschwerden, auch wegen Alkohols und Schmierereien. Exner hat selbst eine große Gruppe Jugendlicher, die sich in der Tiefgarage versammelt hatte, aufgelöst: „Wir können ja nicht differenzieren zwischen diesen, und den jungen Leuten, die sich aus sportlichen Gründen bei schlechten Wetter gelegentlich in die Tiefgarage zurückgezogen haben.“