Mülheim. . Die Stadt Mülheim veräußert ein altes Sportplatz-Areal in Heißen an einen Bauträger. Der will dort Eigentumswohnungen und 43 Einfamilienhäuser bauen.

Bis Ende 2018 soll auf dem alten, rund 18 500 Quadratmeter großen Sportgelände des Turnerbunds Heißen ein Wohnquartier entstehen. Diesen Zeithorizont gibt Prokurist Andreas Häcker von der Wilma Wohnen West Projekte GmbH vor. Der Bauträger aus Ratingen hat den Zuschlag für den Kauf des städtischen Grundstücks zwischen den Straßen Mühlenfeld und Auf der Wegscheid bekommen.

Den Grundstückserlös musste die Stadt noch in diesem Jahr verbuchen, das war eine Auflage der Bezirksregierung zur Querfinanzierung der neuen Heißener Bezirkssportanlage an der Hardenbergstraße. Der Reinerlös dürfte deutlich geschmälert sein durch die Tatsache, dass die Stadt zur Baureifmachung eine umfangreiche Verfüllung alter Bergbauhohlräume veranlassen musste. Die Rede war von Kosten dafür bis zu 230 000 Euro.

Bebauungsplan findet Zustimmung

Nun ist die Wilma als Investorin am Zug, wenn der Stadtrat aller Wahrscheinlichkeit nach im Januar den Bebauungsplan absegnen wird. Im Planungsausschuss Anfang Dezember hatten nur MBI und Linke keine Zustimmung signalisiert, sich enthalten. In beiden politischen Lagern herrscht Verdruss ob der Projektierung zur Bezirkssportanlage.

Wilma-Prokurist Häcker stellte nun auf WAZ-Anfrage erste Details zur neuen Bebauung vor. Geplant seien 43 Einfamilienhäuser (Doppel-, Reihen- und Kettenhäuser), dazu nördlich der vorhandenen Sporthalle zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt zehn Eigentumswohnungen. Letztgenannte, barrierefreie Wohnungen (Aufzug) sollen jeweils drei bis vier Räume haben und mindestens 90 Quadratmeter.

Bauträger ist in NRW rege unterwegs

Laut Prokurist Andreas Häcker zählt die Wilma Wohnen West Projekte GmbH mit dem Neubau von jährlich 300 bis 350 Wohneinheiten zu den Großen der Branche. Neben dem Ruhrgebiet liegen die Tätigkeitsschwerpunkte von Wilma in der Region mit Düsseldorf, Köln und Bonn.

Ein Großprojekt hat Wilma derzeit in Dortmund, wo bis 2018 das neue Hanseviertel entsteht: mit fünf sechsgeschossigen Wohnhäusern und 175 Wohnungen. Im Oberhausener Schladviertel ist Wilma auch tätig. Musterhäuser sind etwa im Dortmunder Stadtquartier Ost und in Düsseldorf-Himmelgeist zu besichtigen.

Während der Angebotspreis für die Eigentumswohnungen noch festgelegt werden müsse, kann Häcker schon die Preisspanne für die 43 Einfamilienhäuser benennen. Die Häuser, die eine Wohnfläche zwischen 120 und 150 Quadratmetern und eine Grundstücksfläche von 220 bis 400 Quadratmetern haben werden, sollen für 315- bis gar 500 000 Euro an den Markt gehen. „Mindestens KfW 70-Standard“ sollen sie aufweisen. Jener Energieeffizienzstandard wird allerdings ab 2016 nicht mehr staatlich bei Darlehen gefördert. Ob Wilma einen höheren und dann förderfähigen Standard anbieten wird, konnte Häcker jetzt noch nicht sagen. Fest steht aber, weil es auch von der Stadt baurechtlich festgeschrieben wird: Das neue Wohnviertel wird über ein neues Nahwärmenetz erschlossen.

Im Frühjahr 2016 will Wilma den Vertrieb starten, „wir hoffen, im März“, sagt Häcker. Ab frühem Herbst sollen die Erschließungsstraßen gebaut werden, der Hochbau soll sich direkt anschließen. Vier bis fünf verschiedene Haustypen will der Bauträger anbieten. Zuletzt hat die Ratinger Firma, die im Ruhrgebiet und der Rheinschiene pro Jahr bis zu 350 neue Wohneinheiten schafft, in Mülheim übrigens 2009 an der Kuhlenstraße Neubauten an Käufer übergeben.