Der Alleenring, der einmal den Durchgangsverkehr um die Innenstadt herum leiten soll, wird frühestens im Jahr 2021 fertiggebaut sein. Erneut hat das Land als Fördermittelgeberin Mülheim aktuell einen Strich durch die Rechnung gemacht: Es wird weitere Verzögerungen geben, weil der Ausbau von Klöttschen und Tourainer Ring nun gar erst in drei statt zuletzt geplanten zwei Etappen zu realisieren sein wird.

Ursprünglich – und das ist noch in den veröffentlichten Etatentwürfen der Kämmerei so verankert – sollte in 2016 der komplette Ausbau des Klöttschen für den Zweirichtungsverkehr starten – mit breiterem Straßenraum, Radwegen und zwei Kreisverkehren an den Kreuzungen mit der Heißener beziehungsweise mit Eppinghofer und Bruchstraße.

Daraus wird nun wieder nichts. Wie Klaus-Dieter Kerlisch als Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau auf Nachfrage bestätigte, will die Bezirksregierung als verlängerter Arm des Landes zunächst nur Fördermittel für den Bau der zwei Kreisverkehre zur Verfügung stellen. Der Ausbau der Straßenabschnitte dazwischen und bis zum Tourainer Ring muss einmal mehr verschoben werden – nun wird das groß angelegte Straßenbauprojekt frühestens 2021 zum Abschluss kommen.

„Für mich ist das eine persönliche Enttäuschung, dass wir es nicht mehr hinbekommen haben“, so Kerlisch mit Blick darauf, dass mit Ablauf dieses Freitags sein Dienst im Technischen Rathaus beendet sein wird. Kerlisch geht nach sechzehneinhalb Jahren in verantwortlicher Stellung des Amtes in die passive Phase seiner Altersteilzeit. Er hätte das Konzept zur neuen Verkehrsführung in der Innenstadt gerne umgesetzt gesehen, bevor er in den Ruhestand geht. Daraus wird nun nichts, da die Bezirksregierung die Förderung auch in den Vorjahren wiederholt auf die lange Bank geschoben hat.

Nun ist also vorgesehen, im kommenden Jahr nicht den gesamten Klöttschen für den Zweirichtungsverkehr auszubauen, sondern erst einmal nur die Kreisverkehre. Die Stadt hatte mit Verweis auf die Unfallstatistik in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass man mit dem Bau des Kreisverkehrs an der Schnittstelle des Klöttschen mit Bruch- und Eppinghofer Straße nicht mehr lange warten dürfe – dort sei ein Unfallschwerpunkt ausgemacht, den es zu beheben gelte.

Erst 2017 soll der Klöttschen für den Zweirichtungsverkehr hergerichtet werden. Die Vollendung des Alleenrings mit Abriss der Hochbrücke am Nordausgang des Hauptbahnhofs und Neuanlage des Tourainer Rings soll dann erst in den Jahren 2019 bis 2021 angegangen werden.