„Ich war immer ein Bürgermeistertyp“, sagt Günter Weber, der heute seinen 80. Geburtstag feiert. Tatsächlich erinnern sich viele alte Mülheimer noch an die 80er Jahre, als der Sozialdemokrat Bürgermeister war, ehe er in den 90er Jahren als Landtagsabgeordneter nach Düsseldorf wechselte. Auch als Abgeordneter behielt der passionierte Bus- und Bahnfahrer Weber sein Ohr beim Volk, nutzte regelmäßig den kurzen Dienstweg, um Bürgern auch in ganz alltäglichen Angelegenheiten vor ihrer Haustür das Leben leichter zu machen.

„Als Politiker gewinnt man nur dann das Vertrauen, wenn man mit den Bürgern regelmäßig spricht und weiß, wo sie der Schuh drückt“, weiß der Alt-Bürgermeister, der 1956 in der SPD aktiv wurde und seine parlamentarische Arbeit 1964 als Stadtrat begann. Der Bergmannssohn und Siemensianer sagt im Rückblick: „Ich hatte ein reiches Leben und konnte gestalten.“ Ob es um den Ausbau des Horbachtales, um den Stadtbahnbau oder um den Aufbau der Begegnungsstätte im Alten Bürgermeisteramt Dümpten ging. Weber war politisch dabei, konnte hier und da die notwendigen Fördermittel des Landes nach Mülheim holen.

Dass er über Jahrzehnte politisch aktiv sein konnte, hatte er auch seiner verstorbenen und von ihm vermissten Frau Christel zu verdanken.

Mit ihr leitete er ab 1960 ehrenamtlich das Jugendheim an der Nordstraße. Gemeinsam engagierten sie sich in der 1975 geschaffenen Bezirksvertretung und gemeinsam zogen sie drei Kinder groß.

Weber weiß: „Wir hatten es damals leichter, als die heutigen Politiker. Wir konnten noch investieren, aufbauen und gestalten und haben es an mancher Stelle versäumt, rechtzeitig Rücklagen zu bilden.“