Beim Projekt „Art Square“ bespielten Kreative aus Mülheim und der Region elf Tage lang die Innenstadt, füllten mit Kunst und Abendprogramm die untere Schloßstraße in drei leeren Ladenlokalen: auf außergewöhnliche Art, gratis und unkompliziert. In die sonst toten Geschäftsräume Nr. 28, 29 und 33 zog ein buntes und virulentes Leben ein und Besucher an.

„Ich bin sehr zufrieden“, zieht Organisator Gert Rudolph Bilanz. Das Programm sei gut angenommen und genutzt worden. „Bei allen Veranstaltungen hatten wir gute Besucherzahlen.“ Installationen und Videos, Bilder und Fotos, Tanz und Musik, Theater und Performance oder die originell gedeckte Fest-Tafel mit Geschichten per Kopfhörer an zwölf Plätzen: eine vielseitige, fantasievolle und kurzweilige Bandbreite der Genres für alle Sinne wurde aufgeboten. Rund 115 Mitwirkende hat Gert Rudolph ausgemacht, „davon kommen locker 90 Prozent aus Mülheim und dem Ruhrgebiet“. Mülheimer Bands, Künstler und Kulturschaffende wie Autor Jörg Juretzka waren dabei, aber auch gute alte Bekannte der Freilichtbühnen-Reihen wie Sängerin Anja Lerch und „Wildes Holz“, die mit dem Auftakt-Konzert einen vollen Laden zum Kochen brachten.

Auf erfrischende Art kam das Festival nach dem Konzept vom Theaterbüro Rudolph daher, veranstaltet vom Kulturbetrieb mit Unterstützung der Regler und finanziert über das Landesprojekt „Kreativ.Quartier Kult City“. An Stelle des üblichen Schaufenster-Wettbewerbs rückten diesmal die „Theaterschaufenster“ als Bezug zur Theaterstadt. Die Gestaltungsideen von Max Schulz, Laas Abendroth und Peter Helmke hatten die Jury überzeugt.

Neuauflage 2016 erwünscht

In der Vorweihnachtszeit ist überall etwas los. Die vielen anderen Veranstaltungen hat Rudolph keineswegs als Konkurrenz empfunden. „Die Leute überlegen sich, ob sie ein Konzert oder einen Weihnachtsmarkt besuchen, gehen mal hier und mal da hin.“ Ein dichtes Angebot sei nicht schlimm. „Eine große Stadt verträgt durchaus parallele Veranstaltungen.“ Die sich befruchtend auswirken können, weiß er von Festival-Besuchern, die nach dem Glühwein auf dem Adventsmarkt in der Altstadt dann um 20 Uhr zum Konzert an die Schloßstraße gekommen seien.

Geht es nach Gert Rudolph und dem Kern des Organisationsteams, dann gibt es im nächsten Jahr garantiert eine Neuauflage: „Ja, auf jeden Fall.“ Von den Beteiligten, den Künstlern, Tänzern, Musikern und Performern „kam eine richtig gute und positive Resonanz“. Nach einer Reflexion „gehe ich davon aus, dass Konzepte und Ideen zur Fortführung entwickelt werden“.