Mülheim. 500 Pakete mit Nikolaus-Geschenken – nicht nur für jedes Flüchtlingskind – haben 50 ehrenamtliche Helfer am Samstag bei der WiM gepackt.

Samstag um halb vier, der Nikolaus-Abend naht: Im WiM - Lager an der Solinger Straße herrscht emsige Geschäftigkeit. Froh und munter geht es hier eigentlich immer zu, aber heute hat sich die Hilfsinitiative eine besondere Aufgabe gestellt. „Schuhkolaus“ heißt die Aktion, die Idee dahinter: jedes Flüchtlingskind bekommt einen Schuhkarton mit Nikolaus-Geschenken. Schon vor Wochen wurde dafür zu Spenden aufgerufen und die sind reichlich gekommen.

Buntstifte und Bilderbücher

Schon seit Mittag sind rund 50 Helfer dabei, die Pakete zu packen. Am Nachmittag ist fast alles geschafft. Auch dank einer ausgefeilten Logistik. Blaue Sternchen am Paket signalisieren, das es für einen Jungen bestimmt ist; rosa für ein Mädchen. Zudem gibt es drei unterschiedliche Altersstufen: Die ganz Kleinen bekommen etwa Wachsmaler, die Mittleren Buntstifte, für die Ältesten Faserstifte. Da von vielen Firmen die Spenden gleich in ganzen Paletten eingetroffen sind, gibt es ein Grundsortiment - es reicht vom Anspitzer bis zum Bilderbuch. Zudem bekommt jedes Kind einen Schoko - Nikolaus, eine Spende von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, der Schirmherrin der Aktion.

Auch am Samstag selbst treffen noch Spenden ein. „Gerade hat hier ein Auto gehalten: An die 50 Taschen voll mit Obst“, erzählt WiM - Organisator Reinhard Jehles. Er steht mitten im Getümmel, eine rote Mütze mit weißem Bommel auf dem Kopf. Die nächste Arbeitsstufe beginnt. Nun müssen die Pakete in die Unterkünfte gebracht werden. Und Fernsehteams sind da, WDR, RTL und die Nachrichtenagentur Reuters, alle wollen sie Interviews. Doch von Stress ist nichts zu spüren. Vielmehr macht sich trotz aller Geschäftigkeit eine entspannte vorweihnachtliche Stimmung breit, es gibt Bratwürste vom Schwenkgrill und nach Glühwein duftet es auch.

Diese heitere Gelassenheit, wie man sie bei der WiM immer wieder findet, hängt damit zusammen, dass die vielen Helfer sich ihrer Sache sicher sind. Das spiegelt sich in den Zahlen wider: 500 Pakete sind es am Ende. Dazu kommen 500 weitere Pakete, die in Schulen, Kitas oder Vereinen gepackt worden sind, die sich an der Aktion beteiligt haben.

Kooperation mit der Awo

Eines ist der WiM besonders wichtig: Die Pakete gehen nicht nur in die Flüchtlingsunterkünfte, sondern werden in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt und dem Kinderschutzbund an weitere bedürftige Kinder verteilt. „Wir lassen uns nicht auseinander dividieren, wie das die Demagogen gerne hätten. Wir sind für alle Kinder da“, begründet Jehles diesen Ansatz. Jetzt muss er weiter zum Verteilen, die rote Nikolausmütze schon auf dem Kopf.