Selbeck. . Um die Bewohner anzuregen, durch das Fliedner-Dorf zu spazieren, wird dort bei einem „lebendigen Adventskalender“ täglich ein Haustürchen geöffnet.

Im Theodor-Fliedner-Dorf kann man Türchen nicht nur öffnen, sondern auch hindurchgehen: Die Dorfgemeinschaft gestaltet einen lebendigen Adventskalender. Bis Heiligabend wird so täglich eine andere Adresse zum Treffpunkt. Freitag gab es im Sinnesgarten Tee, Spekulatius und kreative Hingucker.

Das vierte Türchen musste man sich denken; Treffpunkt war unter freiem Himmel. Verena Moos, Mitarbeiterin der Sozialen Dienste, ist es wichtig, den Sinnesgarten auch „im Winter zu beleben“. Deshalb nimmt sie an der Aktion teil und suchte sich im Dorf Hilfe von kreativen Menschen, die ihre Ideen umsetzten. Eine davon war ein Adventskalender für Meisen. Der entstand in der Floristik-Abteilung der Fliedner-Werkstätten. Zwei Tage lang arbeitete Anika Behnert unterstützt von anderen daran, bastelte aus Schilf einen Stern, verzierte ihn mit Tanne, Buchsbaum, roten Kugeln und Meisenknödeln. Das war ganz schön kniepelig“, sagt Anita Behnert. Doch als sie mit einem Becher Tee im Sinnesgarten steht, ist sie zufrieden.

Auch Dorothea Lübbers gefällt das Ergebnis ihrer kreativen Arbeit. Die Dame, die im Fachbereich Wohnen im Alter zu Hause ist, hat Christbaumkugeln gehäkelt, die nun einen Baum schmücken. Die beste Technik dafür zu finden, war nicht einfach, erzählt die 87-Jährige. Doch – gewusst wie – hängen die zuletzt von ihr gefertigten Kugeln nun nahtlos am Ast, bunte Hingucker im kargen Wintergarten. Das Gemeinsame und der Einsatz verschiedener Bewohner gefällt Verena Moos am lebendigen Adventskalender. Denn oft bleibe man in seinem bekannten Dorf-Teil. „Die Menschen werden so animiert, einen Spaziergang zu machen und Neues zu entdecken.“