Mülheim. . Ein drei Monate altes Mädchen aus Mülheim ist nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma im Krankenhaus gestorben. Eine Mordkommission ermittelt.

  • Drei Monate altes Mädchen aus Mülheim an den Folgen einer schweren Misshandlung gestorben
  • Trotz intensivmedizinischer Versorgung starb das Baby drei Tage nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus.
  • Das Kind habe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten, "das durch äußere Gewaltanwendung eingetreten sein dürfte"

Ein drei Monate altes Mädchen aus Mülheim ist an den Folgen einer schweren Misshandlung gestorben. Wie die Polizei am Donnerstag berichtet, ist der Säugling bereits am Montag, 23. November, ins Essener Klinikum eingeliefert worden. "Berechtigte" hätten in der Mittagszeit den Rettungsdienst gerufen, so Polizei-Sprecher Peter Elke auf Nachfrage. Genauere Angaben möchte er mit dem Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht machen.

Weil die Umstände der Verletzung unklar und der Zustand des Babys besorgniserregend waren, alarmierten die behandelnden Ärzte umgehend die Kriminalpolizei. Es stellte sich heraus, dass das Mädchen eine schwere Hirnblutung erlitten hatte. Trotz intensivmedizinischer Versorgung starb das Baby drei Tage nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus.

Gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigt Verdacht

Eine von der Staatsanwaltschaft Duisburg angeordnete gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigte laut Elke am vergangenen Freitag den Anfangsverdacht der Ärzte, "dass etwas geschehen sein muss, das nicht normal ist". Das Kind habe ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten, "das durch äußere Gewaltanwendung eingetreten sein dürfte". Es gebe keinen Hinweis auf ein Unfallgeschehen. Zur Ursache des Traumas - ob das Baby beispielsweise geschüttelt wurde - gibt die Polizei derzeit keine nähere Auskunft.

46 Verdachtsfälle in zehn Monaten

Die Kinderklinik am Essener Uniklinikum reagiert sensibel bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ihrer kleinen Patienten: 46 Verdachtsfälle – diese Zahl wurde kürzlich bei einer Fortbildung genannt – hat es in den ersten zehn Monaten des Jahres gegeben.

Eine Mordkommission wurde eingerichtet, sie ermittelt auch im familiären Umfeld des toten Kindes. "Wir haben keinen Hinweis, dass eine unbekannte Person auf das Kind eingewirkt hätte", so Elke. Zu den Lebensumständen des Säuglings möchte er sich nicht äußern.

Stadt ist in Ermittlungen mit einbezogen

Auch die Stadt Mülheim ist in die Ermittlungen mit einbezogen. „Aufgrund des schwebenden Verfahrens können wir aber keine weiteren Angaben machen“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels auf Anfrage.

Die Ermittlungen, Befragungen und Vernehmungen dauern laut Polizei an.