Der Bedarf an Ganztagsbetreuung für Mülheimer Grundschulkinder wächst, aber nicht das Budget. Mit Hilfe einer Qualitätsoffensive sollen die verfügbaren Mittel künftig effizienter eingesetzt werden.

Nach Prognose der Stadt wird die Nachfrage nach OGS-Plätzen in den nächsten Jahren von derzeit 38 auf 70 bis 80 Prozent steigen. Gedeckelt sind laut Ratsbeschluss von 2013 jedoch die Gelder. Der jährliche kommunale Beitrag von rund 5 Millionen Euro wird als vergleichsweise hoch empfunden. Neue Gruppen können daher nur bei entsprechender Gegenfinanzierung eingerichtet werden, wie Peter Hofmann vom Amt für Kinder, Jugend und Schule in der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses noch einmal darlegte.

Etwas Spielraum verschafft die Schließung von Förderschulstandorten samt OGS und der Wegfall einer Hortgruppe an der Zunftmeisterstraße, so dass anderswo voraussichtlich vier neue Gruppen eingerichtet werden könnten. Näheres werde im Februar bekannt gegeben.

Vor diesem Hintergrund, mit dem Ziel, „weitere Kosten-Optimierungspotenziale“ aufzudecken, startete ein Pilotprojekt, an dem sich acht Mülheimer Grundschulen mit den örtlichen OGS-Trägern Caritas, Diakonie, Awo und Stadt beteiligen. „Guter Ganztag“ heißt das Ganze, wird begleitet durch Fachleute der Hamburger Firma „bildung komplex“ und soll etwa anderthalb Jahre lang laufen. Man wolle „nicht den Rasenmäher ansetzen und kürzen“, erläutert Brita Russack, Leiterin des Bildungsbüros im Amt für Kinder, Jugend und Schule sowie Koordinatorin des Projektes, sondern Gelder und Ressourcen möglichst gezielt einsetzen. Auf dem Prüfstand steht die Abstimmung zwischen Lehrern und pädagogischen Kräften, die Verzahnung der Teams. Die Fäden sollen durchweg bei den Schulleitungen zusammenlaufen, „bei ihnen liegt die Gesamtverantwortung für den gelingenden Ganztag.“ Das gelte für den Vormittags-Lehrplan wie für die Nachmittagsangebote.

Im Rahmen des Projektes wird es Fortbildungen geben, der erste Workshop fand Ende Oktober statt.