Mülheim. . Ein aktueller Wohnungsmarktbericht zeigt: In Mülheim sind gebrauchte Eigenheime und Eigentumswohnungen im Schnitt so teuer wie nirgends im Ruhrgebiet.

Der dritte regionale Wohnungsmarktbericht für die Städteregion Ruhr und anliegende Kreise hat länger auf sich warten lassen, weil der Zensus 2011 den Zeitplan durcheinandergewirbelt hat. Nun liegt der Bericht vor, trifft allerdings Aussagen auf Basis von zwei Jahre alten Werten. Dennoch lohnt ein Blick auf einzelne Entwicklungen.

1 Die Quadratmeterpreise für Bauland sind in Mülheim von 2004 bis 2013 gegen den Trend im südlichen Ruhrgebiet leicht rückläufig gewesen. Von Duisburg bis Dortmund waren die Preise gestiegen – am stärksten in Essen. Mit Duisburg und Bochum liegt Mülheim weiter in einer Preiskategorie hinter Essen, wo das Bauland am teuersten ist. In Mülheim waren laut Bericht 2013 durchschnittlich 275 bis 299 Euro für einen Quadratmeter Baugrundstück zu berappen.

2 Was freistehende Einfamilienhäuser im Bestand anbelangt, führt die Nachfrage in Mülheim zu hohen Marktpreisen, die nur in Essen übertroffen werden. In den Jahren 2012 und 2013 registriert die Statistik eine Preisspanne für besagte Immobilien von knapp über 200- bis knapp unter 700 000 Euro – ein Abbild davon, dass in Mülheim insgesamt eine große soziale Spreizung vorliegt. Bei Reiheneigenheimen im Bestand reichten die Preise in Mülheim gar bis zum regionalen Spitzenwert von annähernd 350 000 Euro heran. Ebenso war Mülheim teuerstes Pflaster für Eigentumswohnungen, die den Besitzer gewechselt haben. Hier wurden Quadratmeterpreise von bis zu knapp unter 2000 Euro erzielt; im Durchschnitt war es immer noch ein Spitzenwert von mehr als 1200 Euro.

Nur Herne hat weniger Wohnbaufläche als Reserve

3 Es gibt aber auch Bereiche, in denen Mülheim nicht in der regionalen Spitze vertreten ist. So ist lediglich in Herne die Reserve an Wohnbauflächen geringer als in Mülheim. Der Marktbericht weist für Mülheim 33 Hektar Flächenreserven über 0,2 Hektar für 2014 aus. Die wachsende Stadt Dortmund etwa konnte da noch mit 314 Hektar wuchern. Bezogen auf die Einwohnerzahl stellt sich das Bild nicht besser dar. Da steht Mülheim mit Herne, Herdecke und Essen auch am Ende der Skala.

4 Bei der Bautätigkeit erscheint Mülheim in den Jahren 2011 bis 2013 auch weniger rege. Der Wohnungsmarktbericht attestiert der Stadt sowohl bei Ein- als auch bei Mehrfamilienhäusern ein unterdurchschnittliches Wachstum. Nur in Bochum und Herne tat sich in den besagten Jahren noch weniger. Überdurchschnittlich viele neue Ein- und Zweifamilienhäuser entstanden in Gelsenkirchen und Dortmund. Bei Mehrfamilienhäusern setzten Bottrop und der Kreis Wesel Wachstumszeichen.

5 Ein Blick in die Haushalte bringt folgende Auffälligkeit: Mülheim zählt zu den Städten und Kreisen mit dem höchsten Anteil von kinderlosen Paar-Haushalten.