Mülheim. . Auch 2016 wird die Weiße Flotte nicht wieder am Mintarder Wasserbahnhof anlegen. Die Politik will erst sehen, ob sich dort die Gastronomie wiederbeleben lässt.

Die Weiße Flotte wird auch 2016 am Wasserbahnhof Mintard vorbeifahren. Die MBI scheiterten nun mit ihrem Antrag, den seit 2011 stillgelegten Anleger zur kommenden Sommersaison wieder in Betrieb zu nehmen.

Dass die Weiße Flotte seit nun vier Jahren nicht mehr Station am Wasserbahnhof macht, ist für viele Mintarder nur eines von mehreren Indizien dafür, dass im Rathaus wenig bis kein Interesse an dem kleinen Stadtteil im Südosten besteht. Die Klage ist nicht neu, Stiefkind der städtischen Familie zu sein.

MBI-Antrag findet keine politische Unterstützung

Und wieder wird es nichts mit einer zeitnahen Wiederinbetriebnahme des Schiffsanlegers. Einem entsprechenden MBI-Antrag mochten zuletzt im für die Weiße Flotte zuständigen Betriebsausschuss keine anderen Politiker folgen. „Wir sind ja alle guten Willens“, sagte dazu Markus Püll (CDU). Aber zunächst sei abzuwarten, was aus dem Ansinnen werde, den Wasserbahnhof als Ausflugslokal wiederzubeleben.

Betriebe-Chef: Alter Steiger größtenteils verschrottet

Die Stadt kalkuliert 25 000 Euro für die Neuanschaffung eines Schiffsanlegers.

Betriebe-Chef Joachim Exner widerspricht Investor Rolf Birkmann, wonach der alte Steiger noch am Raffelberg liege und nur wieder flussaufwärts transportiert werden müsse. Laut Exner ist er zum Großteil verschrottet. Nur einzelne Teile habe man verwendet für eine Erneuerung des Reparatursteigers im Hafen.

Den Zeitplan dafür musste der Ur-Mintarder Rolf Birkmann, der den Wasserbahnhof vor einem Jahr gekauft hat, tatsächlich über den Haufen werfen. Aber am Vorhaben, so sagt er, halte man fest. Den ursprünglichen Bauantrag von April 2014, der lediglich eine zusätzliche Behindertentoilette samt Wickelraum vorsah, hatte der Investor zurückgezogen, weil im behördlichen Verfahren schnell klar geworden war, dass aufgrund der Brandschutzbestimmungen weitreichende bauliche Änderungen vorgenommen werden müssen.

Überarbeiteter Bauantrag ist laut Investor eingereicht

Ein neuer Antrag, so Birkmann, sei aber eingereicht. Er rechnet im Dezember, vielleicht auch Januar, mit der Baugenehmigung. Ende März, Anfang April 2016 werde man wohl die Gastronomie eröffnen können. Geplant sind weiterhin ein Grill- und Biergarten mit Wiese für Musikveranstaltungen und andere Feste, ein mit bodentiefen Fenstern ausgestatteter, heller Saal für 120 Gäste und eine Show-Küche. Gegenüber den ursprünglichen Plänen verzichte man aufgrund des Brandschutz-Aufwandes allein auf den Umbau der Hotelgarage zu einem Veranstaltungsraum mit 50 Plätzen. Birkmann-Sohn René und Georg Vollenbruck wollen sich als Betreiber für das Wiederaufblühen des Ausfluglokals ins Zeug legen.

Für MBI-Chef Lothar Reinhard ist es unverständlich, dass die Stadt „diesen attraktiven Standort“ nicht sofort 2016 wieder in den Fahrplan der Weißen Flotte aufnimmt. Sowohl Kämmerer Uwe Bonan als auch Betriebe-Chef Joachim Exner wollen aber noch keine rund 25.000 Euro für einen Anleger geben, wenn nicht klar sei, dass sich der Wasserbahnhof „zu einem touristischen Highlight Mülheims entwickelt und sich abzeichnet, dass wir dort gebraucht werden“ (Exner). „Das ist eher Thema für den Wirtschaftsplan 2017“, so Bonan.