„Auf der Schneewehe dort glänzt ein Diamant so klar. Keine Träne oder Perle hat je mehr geschimmert. . .“ Für seine sinfonischen Dichtungen, in denen er gern die finnische Sagenwelt verwob, ist der Komponist Jean Sibelius berühmt. 1919 wurde die „Finlandia“ zur Hymne eines eigenständigen Finnlands, von Russland befreit. Dem 150. Geburtstag seines berühmten Landsmanns will Opernagent Erkki Alste eine besondere Melodie verleihen: Für das Konzert am Sonntag, 29. November, in der Villa Zsuzsa an der Boverstraße konnte er den internationalen Opernstar Kirsi Tiihonen gewinnen. Die Sängerin mit finnischen Wurzeln wird begleitet am Klavier von Valtteri Rauhalammi, Finne und erster Kapellmeister am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier.
Was fasziniert Sie an Sibelius?
Erkki Alste: Weil es internationale Musik ist, zu vergleichen mit vielen deutschen romantischen Komponisten. Sibelius hat viele unterschiedliche Lieder geschrieben, einige sind ganz klein wie Kinderlieder und manche sind große Romanzen a la Rachmaninow. Während seines ganzen Schaffens hat Sibelius immer wieder neue Wege gesucht. Gegenüber sich selbst war er höchst kritisch.
Wie war sein Leben?
Er war glücklich verheiratet und hatte ein gutes Familienleben. Der junge Sibelius war sehr aufgeschlossen, sehr offen, fast humoristisch. Er war ein junger Wilder, ging nach Berlin und Wien zum Studieren und hat das Leben dort mit den Künstlern seiner Zeit in vollen Zügen genossen. Aber er hat immer wieder in seinen Briefen geschrieben: Ich vermisse Finnland, ich möchte wieder zurück. Die finnische Mentalität und Lebensart waren ihm wichtig.
Welche anderen finnischen Komponisten sind Ihnen wichtig?
Ich liebe Toivo Kuula. Das war solch eine tragische Person, weil er von vorn herein gesagt hat, dass er mit 36 Jahren sterben wird. Bei der Geburt seiner Tochter hat er angefangen zu weinen. Auf die Frage seiner Frau, warum er denn weine, sagte er, dass er daran denke, wie kurz er nur mit dem Kind zusammen sein könne. Mit 36 wurde Kuula bei einem Streit von einem Kopfschuss getötet. Besonders tragisch: Kuula bedeutet Kugel.