Mülheim. . 17-jähriger Schüler von der Heimaterde ist NRW-Generalsekretär der Partei Neue Liberale.

Im nächsten Jahr will er Abitur machen. Physik hat er als Leistungskurs belegt, in der Freizeit spielt er Klavier, aber auch Fußball, und als weiteres Hobby nennt Timo Spors (17) von der Heimaterde Politik. Bereits mit 13 Jahren habe er sich so seine Gedanken über die Bildung und die weite Welt gemacht. „Politik betrifft jeden“ sagt er und will mehr als nur reden und lesen, er will gestalten. Spors ist NRW-Generalsekretär der Partei Neue Liberale, die vor gut einem Jahr gegründet wurde.

Neue Liberale? 350 Mitglieder bundesweit, 50 in NRW, ein Mitglied in Mülheim, Timo eben. Er beschreibt die Partei als sozialliberal, auf der Parteienskala ordnet er sie etwas links von der Mitte ein. Eine Zeitung habe mal geschrieben „FDP mit Herz“. Das fand er gut. Als einen wesentlichen Grundsatz der Partei nennt er: Der Mensch muss sein Scheitern nicht fürchten. Das klingt fast philosophisch. Für einen fürsorgenden Staat tritt er ein, für einen einfachen, nicht aber für einen kontrollierenden. „Wir stehen für typisch freiheitliche Themen“, sagt er und nennt etwa das Eherecht für alle, das aktive Sterberecht für jeden.

Demografischer Wandel und Digitalisierung als Herausforderungen

Mit dem Leitsatz „Politik unter Freunden“ will die Neue Liberale Netzwerke knüpfen, auf Initiativen zugehen, Mitglieder gewinnen. Sie will in der Lokalpolitik mitmachen, und zugleich arbeitet die Partei an einem Programm für den Bund.

Aber warum noch eine Partei, warum nicht in die Jungorganisation einer längst etablierten, wo man interessierte junge Leute mit offenen Armen empfangen würde? Das, so Spors, schwebe ihm nicht vor. In den klassischen Parteien fehle ihm die Stimme für junge Leute, ältere versuchten dort, ihre Besitzstände zu wahren, er sieht dort mehr Stillstand als Bewegung, eine gewisse Angst vor Veränderungen. Dabei gebe es reichlich zu tun, zu verändern. Der demografische Wandel und die Digitalisierung der Welt nennt er als zwei große Herausforderungen, denen sich die Neue Liberale widmen wird.

Wie geht es weiter? In zwei Jahren zur Landtagswahl? Er lächelt und meint: „Ein ehrgeiziges Ziel.“