Die Mülheimer Ortsvereinigung der Lebenshilfe beschränkt ihren Namen ab sofort auf das Wesentliche. Aus „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.“ wird einfach nur „Lebenshilfe e.V.“. Dies war eine der ersten Entscheidungen des neu gegründeten Lebenshilfe-Rats.

Diesem Rat gehören sieben Nutzer der Lebenshilfe-Angebote sowie eine Mitarbeiterin an. Er wurde jüngst auch in die neue Satzung der Ortsvereinigung mit aufgenommen. „Es geht dabei um mehr Selbstbestimmung und Beteiligung“, erklärt Lebenshilfe-Sprecherin Karoline Fürst.

Regelmäßige Treffen

Bei regelmäßigen Treffen beschäftigen sich die Mitglieder des Rats vor allem mit dem ständig aktuellen Thema Inklusion, im Moment auch mit Flüchtlingen. In Zukunft soll der Bereich Wohnen mehr zur Sprache kommen. Darüber hinaus überprüfen die Ratsmitglieder die Texte der Lebenshilfe auf ihre Verständlichkeit. Nach einem Aufruf in der Vereinszeitschrift konnten sich Interessierte melden. Offizielle Wahlen gibt es nicht, wohl aber einen ersten (Michael Urry) und eine zweite Vorsitzende (Susanne Krampe).

Seit Beginn des Jahres stand der Name ganz oben auf der Agenda. Das Wort „Behinderung“ im seit 1997 bestehenden Vereinsnamen stört die Mitglieder. „Ich finde das nicht schön“, sagt Dominik Rundt, eines der sieben Vertreter. „Jeder ist in irgendetwas behindert, das sollte nicht so im Vordergrund stehen“, findet er. „Wir sind einfach eingeschränkt.“ Karoline Fürst ergänzt: „Wir haben den Namen selbstbewusst reduziert, weil in Mülheim mittlerweile fast jeder etwas mit dem Begriff Lebenshilfe anfangen kann.“ Damit sind die Mülheimer der Idee der Bundesvereinigung, der Lebenshilfe NRW und mehrerer anderer Ortsvereine gefolgt. „Es war aber keine Entscheidung von oben, sondern wir haben uns das gezielt überlegt“, erklärt Gesa Liedtke.