Eine Polizeistreife wurde am 29. März 2014 auf der Aktienstraße auf einen schwarzen Sportwagen aufmerksam, dessen Fahrer ein selbst gemaltes Kfz-Kennzeichen in die Heckscheibe geklemmt hatte. Doch statt auf die Anhaltezeichen der Polizei zu reagieren, gab der Mann Gas.
Beinahe Fußgänger überfahren
Bei einer filmreifen Verfolgungsjagd über vier rote Ampeln hätte er, als er mit 80 Sachen eine Schlange von Autos auf dem Gehweg überholte, beinahe einen Fußgänger überfahren. Seit vergangener Woche muss sich der 36-Jährige vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Der Angeklagte hatte jede Menge Gründe gehabt, vor den Ordnungshütern zu fliehen: Er hatte keinen Führerschein, stand unter Drogen und wurde zudem wegen mehrerer anderer Straftaten per Haftbefehl gesucht.
Die Anklage wirft ihm neben der Straßenverkehrsgefährdung einen Diebstahl mit Waffen, Nötigung und einen schweren räuberischen Diebstahl vor. So hatte der 36-Jährige am 13. November 2013 gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin aus einem Getränkemarkt in Duisburg sieben Flaschen Schnaps stehlen wollen. Als ein Angestellter das Paar ansprach und die Frau festhalten wollte, zog der Angeklagte ein Butterflymesser und bedrohte den Zeugen. Das Duo ließ den Whiskys stehen und konnte fliehen . Er habe den Schnaps verkaufen wollen, um so an Geld für Drogen zu kommen, gestand der 36-Jährige vor Gericht. Auch die Verfolgungsjagd gab er zu. Und überraschte mit der Aussage, dass das Auto drei Monate zuvor zwar auf den Namen seiner Freundin angeschafft worden sei. „Aber ich hatte den gekauft.“ Obwohl der 36-Jährige niemals einen Führerschein gehabt hatte. „Fahrtechnisch hatte er den Wagen allerdings gut im Griff“, lobte der vorsitzende Richter. „Wenn es auch eine hoch riskante Fahrweise war.“
Bei einer weiteren Tat soll sich der mehrfach vorbestrafte Angeklagte am 12. Februar 2014 nach dem Diebstahl von Tabak im Einkaufszentrum an der Steinkampstraße ebenfalls mit einem Messer den Weg frei gedroht haben. Doch diese Tat bestreitet der 36-Jährige. Zeugen hatten allerdings seinen Wagen am Tatort gesehen. Ein Urteil soll voraussichtlich bereits in dieser Woche gesprochen werden.