Saarn. .
Wellershaus - in Saarn kein unbekannter Name. Die gleichnamige Firma produzierte dort einst sogenannte Jahrmarktorgeln. Heute sind diese Instrumente gefragte Raritäten, beliebt bei Sammlern und Freunden der Kirmes-Nostalgie. Im nächsten Jahr werden solche Orgeln bei der Saarner Kirmes zu hören sein, die Schirmherrschaft für das Konzert übernimmt Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Diese Veranstaltung ist das erste Ergebnis der Arbeit der Saarner Kirmes Gesellschaft, die sich am vergangenen Donnerstag gegründet hat.
„Wir wollen dazu beitragen, dass die Tradition der Saarner Kirmes auch in Zukunft erhalten bleibt“, so der Vorsitzende Hermann-Josef Hüßelbeck, der auch Bezirksbürgermeister ist. Gerade jetzt, wenn zumindest für eine zeitlang die Kirmes nicht auf ihrem angestammten Platz stattfinden kann, da dort das Flüchtlingsdorf entsteht. „Uns ist wichtig, dass auch an einem anderen Standort klar ist: Dies ist die Saarner Kirmes. Dieser Markenname soll erhalten bleiben.“
Das sieht man offensichtlich nicht nur in Saarn so. Unter den 30 Menschen, die die Gründungsversammlung besucht haben, waren auch Mülheimer aus anderen Stadtteilen. Zum Beispiel Oberbürgermeister Ulrich Scholten, der auch gleich der Gesellschaft beigetreten ist. Zu den Mitgliedern zählt ebenfalls der Präsident des Deutscher Schaustelleverbandes Albert Ritter, der den zweiten Vorsitz in der Gesellschaft übernommen hat. Er, der vor kurzem selbst eine alte Wellerhaus-Orgel gekauft hat, hat auch die Kontakte für das Konzert hergestellt.
„Die Saarner Kirmes kann auf eine lange Tradition zurückblicken, 600 Jahre sind verbürgt, wahrscheinlich ist sie aber noch älter“, so Hüßelbeck. „Die Saarner Kirmes ist Teil der Mülheimer Kultur“, betont er. 30 Mitglieder hat die Gesellschaft bereits. „Wir werden noch weiter werben. Auch Sponsoren für künftige Veranstaltungen sind willkommen.“