„Entscheidungen werden nicht im Ratskeller, sondern im Ratssaal in der ersten Etage getroffen. Nur weil einige Anlieger laut rufen, haut die Verwaltung ihre guten Pläne jetzt in die Tonne.“ Peter Pickert (SPD) war verärgert, als die Mitglieder der Bezirksvertreung 1 gestern über eine veränderte Gestaltung des Rathausmarktes entscheiden sollten. Ein Kompromiss sei das nicht.

Die CDU unterstützte ihn. Hansgeorg Schiemer zeigte sich ebenso „verwundert über diese Kehrtwende, wofür es keine neuen Erkenntnisse gibt“. Noch bedrückender: „Was kostet diese Umplanung, und wer zahlt?“, wollte Schiemer wissen.

„Wir haben bereits mit dem Umbau begonnen und hatten deswegen nur zwei Tage, die Vorlage zu erstellen“, erklärte Felix Blasch, stellv. Leiter im Planungsamt. Die entsprechenden Änderungsanträge seien bereits zur Bezirksregierung nach Düsseldorf gegangen. „Eine Antwort habe ich bisher nicht.“ Im schlimmsten Fall bliebe die Stadt auf den kompletten Umbaukosten für den Rathausmarkt sitzen, musste Blasch einräumen. Teurer werde es auf jeden Fall, „weil wir während der Arbeiten für den Platz umplanen“. Bis auf Joachim vom Berg (FDP), der es begrüßte, dass die Planer den Bürgerwünschen folgten, machte die Mehrheit der Bezirksvertreter eine Faust in der Tasche. Sie forderten: Wenn schon Parkplätze auf dem Rathausmarkt, dann müssen die „hässlichen Müllcontainer an dieser exponierten Stelle verschwinden“.

Rund 40 Kurzzeitparkplätze soll es nun doch an der Bahnstraße geben. Die Aktions- und Festfläche vor der Rathaustreppe reduziert sich um 37 Prozent. „Eine Sitzbank fällt weg, die Aufenthaltsqualität verliert“, gab Felix Blasch zu. Ein naher Ort für Toiletten wird noch gesucht. Heute entscheidet der Planungsausschuss – und verspielt wohl den letzten großen Platz in der City?