Mülheim. Die Zeit der Provisorien ist für die Astrid-Lindgren-Schule, die Realschule an der Mellinghofer Straße und die Sportvereine jetzt vorbei. Sportstätte ist nun offiziell eingeweiht. Schüler freuen sich aufs Turnen und Toben

Melany und Berkhan würden am liebsten gleich an den Ringen turnen, Haitam und Viktoria gerne Saltos auf der dicken Matte machen, Desmond hat Lust auf Basketball und Miracle möchte Radschlagen auf dem schönen blauen Boden. Die Viertklässler der Astrid-Lindgren-Grundschule finden ihre neue Turnhalle „cool“. „Sie ist sehr groß, hier kann man echt gut Sport machen“, fasst Chaima (10) zusammen.

Offiziell eröffnet wird die Sporthalle, die auch von der Realschule an der Mellinghofer Straße und von Sportvereinen genutzt wird, mit einer sportlichen Höchstleistung. Marcel (10. Klasse) begeistert die vielen Gäste – darunter der neue OB Ulrich Scholten – mit atemberaubendem Breakdance. Lustige Bewegunglieder tragen die Klassen 2a und 2b vor, rhytmische Stücke einiger Schüler aus den Stufen 9 und 10. Sie nutzen dazu Alltagsgegenstände und Sportgeräte wie etwa Schulhefte und Basketbälle.

Fast drei Jahre ist es her, dass die alte Sporthalle der beiden Schulen geschlossen werden musste. „Wenn man damals einen Ball in die eine Hälfte der Halle legte, rollte er automatisch in die andere“, erinnert sich Kathrin Grollmann, Rektorin der Astrid-Lindgren-Schule. Zahlreiche andere Mängel wie eine defekte Heizungsanlage, undichte Fenster oder lose Deckenplatten führten dazu, dass der Betrieb der Halle (nach rund 50 Jahren) im November 2012 eingestellt werden musste. Eine Sanierung wurde, weil unwirtschaftlich, verworfen. Im April 2014 beschloss die Bezirksvertretung II den Abriss der alten und den Bau einer neuen Halle am Buchenberg.

Licht und Belüftung funktionieren vollautomatisch

„Drei Jahre ohne Turnhalle – das war eine schwierige Sache für die beiden Schulen und auch für die Sportgruppen, die die Halle nutzen“, erklärt Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon in der Festrede. Aber gemeinsam und mit Hilfe des Mülheimer Sportservice und anderen Beteiligten habe man die Probleme gemeistert. Statt Sportunterricht gab es für die Grundschüler vermehrt Schwimmunterricht, die Realschüler wurden mit Bussen zur RWE-Halle gefahren. Der Rotary-Club Mülheim-Uhlenhorst spendete Bolzplatztore und einen Spielcontainer für Sportstunden auf dem Schulhof.

Der Neubau erfüllt neueste energetische Standards und ist barrierefrei. Licht und Belüftung funktionieren vollautomatisch wie Architekt Ulrich Ahlert (Kommunale Sporthallen GmbH) erläutert, der die symbolische Schlüsselübergabe übernimmt. Augenzwinkernd weist der Experte für Turnhallen auf einen weiteren Auftrag hin, den er in Mülheim gerne übernehmen würde: den Bau einer neuen Dreifachturnhalle an der Südstraße, der aber noch nicht beschlossen ist.