Mülheim. . Die Polizei überprüfte 400 Fahrzeuge in Mülheim. Bürger begrüßt die Kontrollaktion.

Um gegen Wohnungseinbrecher vorzugehen, zeigte die Polizei am Mittwoch im Stadtgebiet Präsenz. Beamte des Wach- und Bezirksdienstes, der Kradstaffel und des Einsatztrupps waren auf der Straße. Vom Vormittag bis in den späten Abend richtete die Polizei Kontrollstellen in verschiedenen Stadtteilen ein. Über 400 Fahrzeuge samt Insassen wurden überprüft. Auf der Hochfelder Straße wurde am Nachmittag ein Mann festgenommen, gegen den ein Haftbefehl wegen Diebstahls vorlag. Er wurde in ein Gefängnis gebracht. Ein anderer Autofahrer musste eine Blutprobe abgeben, weil es einen Verdacht auf Drogenkonsum gab.

Bezirksdienstbeamte, die Stadtteilpolizisten, gaben auf der Straße Tipps und Auskünfte zur Absicherung der Wohnung und standen den Bürgern auch für andere Fragen zur Verfügung. Auf dem Saarner Markt nutzten etliche Besucher die Anwesenheit der Polizei zu Informationen in Sachen Einbruch, und wie man sich schützen kann

Auch auf der Heimaterde gab es am Mittwochnachmittag unangemeldete Kontrollen der Polizei. Ein Anwohner auf dem Rückweg von der Arbeit hat sich darüber nicht geärgert, im Gegenteil: „Das gibt dem verängstigten Bürger das Gefühl: Die Polizei ist ja doch da“, berichtete der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Denn der Erfahrung eines Einbruchs ist er schon ziemlich nahe gekommen. Beim Nachbarn in der gleichen Straße habe es von drei Tagen am frühen Abend einen Einbruch gegeben, berichtete er.

Täter sind auf Überwachnungskameras zu sehen

Und bei ihm selbst hätten es Einbrecher erst vor wenigen Wochen versucht. Er habe schon im Bett gelegen, als ihn Geräusche geweckt hätten. Weil die Täter beim Aufhebeln einer schweren Holz-Rollade so viel Lärm gemacht haben, sei er nachschauen gegangen, und das habe die Männer vertrieben. Das Fenster hätten sie schon aufgehebelt gehabt.

Dass es drei Täter waren, habe er später auf der Videoaufzeichnung der Überwachungskamera sehen können, die er auch der Polizei übergeben habe. Auch konnte er auf dem Film beobachten, wie die Männer versucht hätten, den Bewegungsmelder zu umgehen. „Ich habe die Befürchtung, dass die es noch mal versuchen“, schildert er seine Sorge. Und berichtet, dass er selbst jetzt mit der Taschenlampe am Bett schläft und seine Frau inzwischen ungern allein abends auf die Terrasse geht.

Es betrifft eine sehr kleine, reine Anwohnerstraße auf der Heimaterde. Die Nachbarn kennen sich hier seit Jahrzehnten. Und man spricht natürlich über seine Ängste. „Wir haben“, berichtet der Familienvater, „die Telefonnummern untereinander ausgetauscht. Auch achten wir auf fremde Autos.“ Die Bürger tun im Grunde, was die Polizei empfiehlt, die weiß, wie belastend das Erlebnis eines Einbruchs für die Betroffenen ist. „Wir möchten gern, dass uns verdächtige Beobachtungen mitgeteilt werden,“ betont auch Michael Fuchß vom Kriminalkommissariat Opferschutz. „Im Zweifel lieber einmal mehr als zu wenig die Polizei anrufen“, rät er.