Mülheim. . Zehn Kinder machten in ihren Herbstferien Bekanntschaft mit Energiekonversion, Stärkegewinnung und verschiedenen Naturphänomen. Gemeinschaftsprojekt von Haus Ruhrnatur, HRW und MPI.

Gebannt lauschen die Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren den Worten von Prof. Dr. Alexander Auer. Der Gruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für chemische Energiekonversion erläutert dem Nachwuchs verschiedene Naturphänomene. Was ist eigentlich Energie? Welche Rolle spielt das Licht dabei und wie produzieren Pflanzen Stärke? Bei jeder Frage schnellen gleich mehrere Kinderhände in die Luft. Man sieht: Wissenschaft macht Spaß!

Der Besuch des MPI ist die letzte Etappe einer dreitägigen Ferienaktion, welche die zehnköpfige Gruppe erst ins Haus Ruhrnatur und dann zur Hochschule Ruhr-West führt. Stefanie Krohn vom Haus Ruhrnatur brachte die drei Parteien zusammen. „Wir wollen vermitteln, dass Wissenschaft nichts Kompliziertes ist, sondern Spaß macht und auch schon Kindern vermittelt werden kann“, erklärt Krohn.

Dass sie damit Recht hat, beweisen die neun Jungs und das einzige Mädchen Katharina. Die zehnjährige experimentiert in ihrer Freizeit gerne. Nach dem dreitägigen Ausflug hat sie wieder jede Menge Neues gelernt, das sie ihrer siebenjährigen Schwester beibringen kann.

Kinder mit gutem Hintergrund

Alle Kinder gehören zum Essener VDIni Club vom Verein Deutscher Ingenieure, den Stefanie Krohn im letzten Jahr bei einem Besuch im Haus Ruhrnatur kennen gelernt hat. „Das sind alles Kinder, die einen guten Hintergrund haben und zu Hause auch schon mit solchen Dingen konfrontiert werden“, erklärt Marion Krallmann. Die ehemalige Schulleiterin des Gymnasium Heißen engagiert sich ehrenamtlich im VDI. „Normalerweise sind Kinder in diesem Alter längst noch nicht so weit und können mit Dingen wie dem Klimawandel noch wenig anfangen“, weiß Marion Krallmann.

„Wenn wir dieses Projekt wiederholen, möchten wir uns auch an Kinder wenden, die noch nicht so den Zugang zur Wissenschaft haben und bei denen noch ein größerer Förderungsbedarf besteht. Das ist uns ein besonders großes Anliegen“, betont Stefanie Krohn. Das Thema soll nicht nur der Elite vorbehalten bleiben.

Nichtsdestotrotz erstaunen die Kinder am Donnerstag mit ihrem großen Wissen. Der erst siebenjährige Maximilian aus Dinslaken hat auf beinahe jede Frage eine Antwort. „Es ist einfach schön hier“, sagt er, die bunte 3D-Brille noch immer stolz auf der Nase. Sein neunjähriger Kumpel Luca findet es „genauso interessant“. Er hat sich besonders auf den Ausflug auf das Dach des Instituts gefreut. Dort sollen die Kinder die Solaranlage, deren Wirkung sie vorher kennen gelernt haben, unter die Lupe nehmen. Doch dieser Programmpunkt muss aufgrund des anhaltenden Regens leider ausfallen – zu große Rutschgefahr! Die strahlenden Augen – unter anderem beim Betreten des Labors – zeigen aber: Wissenschaft kann wirklich Spaß machen.