Ein Buch mit Lokalkolorit und Geschichte empfiehlt Bernhard Haake von der Schmökerstube, dem ehrenamtlichen Antiquariat am Kurt-Schumacher-Platz: Die Jobsiade. Sie ist eine Heldengeschichte, die in die Literaturgeschichte Eingang gefunden hat. Sie stammt von dem Arzt und Autor Dr. Carl Arnold Kortum, geboren 1745 in Mülheim. Die Erinnerung an ihn und seine Kunstfigur ist vielfältig und gegenwärtig in unserer Stadt anzutreffen.

Im Bestand unseres Kunstmuseums befindet sich ein Kortum-Bildnis und ein Kupferstich mit dem Kandidaten „Jobs“. Neben der Petrikirche thront der Jobs auf einem Brunnen. Von der Bürgergesellschaft „Mausefalle“ wird der Jobs an verdiente Mitbürger verliehen. Im Heimatmuseum Tersteegenhaus können auch Erinnerungsstücke besichtigt werden. Schließlich ist Kortum auch Namensgeber für ein Restaurant in der Altstadt.

Und was ist das für eine Lebensgeschichte? Eine herrliche Lektüre, ein Elixier für heiterste Laune. Die Rutschbahn durch alle Gesellschaftsstände bringt selbst den verdrießlichsten Menschen zum Lachen. Es geht um das Leben, die Meinungen und Taten von Hieronimus Jobs, dem Kandidaten der Theologie.

Der Jobs hat das Herz auf dem rechten Fleck. Er absolvierte die Lateinschule und Universität, war Kandidat, Sekretär und Schauspieler. Er ging in die Welt hinaus nach erhabenen Zielen, durchlebte galante Abenteuer und kam nach Hause zurück, bescheiden, weise, mit leerem Sack auf dem Rücken. Sein letztes bürgerliches Los war der Beruf des Nachtwächters.

Dieser Schatz urwüchsigen Humors findet seinen Niederschlag in mehreren reich bebilderten Herausgaben, zu finden in der Schmökerstube für 8 Euro.