Mülheim. . Patricia Piepiora ist für zwei Jahre in einem Hospital in Peru tätig. Ihre Wurzeln hat die 28-Jährige in Mülheim.

Für die Quechua-Indianer in den Bergdörfern der Anden ist eine Erkrankung meist eine große Katastrophe, denn die medizinische Versorgung in der Region ist äußerst mangelhaft. In Curahuasi aber, einem kleinen Ort in einem Hochtal (auf 2700 m), gibt es seit 2007 ein Krankenhaus: das Missionshospital Diospi Suyana.

Patricia Piepiora ist dort seit rund einem Jahr als Krankenschwester tätig. Die überzeugte Christin sagt: „Gott hat mir seinen Plan für mein Leben gezeigt. Und der beinhaltet, dass ich armen und vernachlässigten Kindern helfe und sie zu Jesus führe.“ Die 28-jährige ist in Mülheim verwurzelt. Am Ev. Krankenhaus absolvierte sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete auch dort. Eng verbunden ist sie zudem mit der Christus Gemeinde Mülheim an der Uhlandstraße.

„Im August 2014 bin ich als Missionskrankenschwester nach Peru gegangen. Ich arbeite in Curahuasi aber nicht nur in der Krankenpflege, sondern bin auch Betreuerin in einem Kids-Club und führe Workshops mit Kindern und Eltern zur Prävention von sexuellem Missbrauch durch“, berichtet sie.

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Ein kleines Abenteuer war der Umzug nach Südamerika zunächst schon. „Ich konnte kein Spanisch, als ich herkam, habe es erst vor Ort in einer Sprachschule gelernt. Anfangs waren die Kommunikation und die ganz andere Arbeitsweise der Leute hier recht fremd für mich“, sagt sie. Die Wohnverhältnisse seien einfach, „aber voll ausreichend“. In der Regenzeit gebe es oft Stromausfall und manchmal nur kaltes Wasser. „Das Wetter ist ansonsten sehr angenehm, nahezu täglich haben wir Sonnenschein“, so die junge Deutsche. Auch das Einkaufen stelle kein Problem dar. „Im Ort bekommt man alles, was man braucht.“ Lediglich der Geldautomat sei zwei Auto-Stunden entfernt.

Das Diospi Suyana-Hospital wurde 2007 von dem Ärzte-Ehepaar John gebaut. „Es bietet nahezu alles, was man in einem deutschen Krankenhaus findet - eine 40-Betten-Station, vier OP-Säle, eine 5-Betten-Intensivstation, ein Labor, eine Apotheke, eine Röntgenabteilung mit CT“, berichtet Patricia Piepiora. Die Klinik finanziere sich fast vollständig aus Spenden. „Missionare wie ich, die hier arbeiten, bekommen kein Gehalt. Jeder von ihnen hat einen Förderer-/Freundeskreis, der ihn finanziell und durch Gebete unterstützt.“

In ihrer Freizeit geht Patricia Piepiora in der „wunderschönen Natur“ spazieren, trifft sich mit Freuden oder fährt in die große Stadt – nach Cusco. Im Dezember 2016 wird sie nach Deutschland zurückkehren, aber nur für sieben Monate. Anschließend will sie wieder nach Peru gehen, „um noch mehr mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten“.