Mülheim. Der Unternehmerverband baute für die Realschule Stadtmitte einen Berufeparcous auf: An sechs Stationen konnten rund 70 Neuntklässler selbst aktiv werden.
Jugendliche Talente finden und jugendliche Talente aufzeigen, um ihnen die Berufswahl zu erleichtern – das sind Ziele der Talent-Tage Ruhr. Der Initiativkreis Ruhr organisiert die Veranstaltungsreihe, die ruhrgebietsweit Aktionen zur Nachwuchsförderung bündelt. Der Berufeparcours des Unternehmerverbands passt genau ins Konzept. Gestern, am finalen Talent-Tag, hatten rund 70 Neuntklässler der Realschule Stadtmitte Gelegenheit, diverse Berufsfelder kennen zu lernen. Mülheimer Unternehmen stellten Ausbildungen im Haus der Wirtschaft praktisch vor.
Lautes Hämmern schallt durch den Lichthof. Die Dachdecker- und Zimmerer-Innung zeigt den Umgang mit Holzwerkzeug. Station zwei von sechs ist das. An der ersten greifen die Realschüler zur Metallfeile. Zwei Azubis der Siebtechnik GmbH zeigen, was ein Industriemechaniker macht, und kommen dabei mit den Schülern ins Gespräch. „Viele wollen wissen, welche Voraussetzungen man für die Ausbildung braucht“, erzählt Berkkan Vardan, der im dritten Lehrjahr ist. Noten und Fächer sind Thema – aber auch Geld. „Viele fragen nach der Vergütung.“
Begeisterte Realschüler
Solche Fragen in etwa Gleichaltrigen zu stellen, ist einfacher – davon ist Claudia Fischer vom Unternehmerverband überzeugt. Die Assistentin der Geschäftsführung hat den Berufeparcours organisiert und setzt auf die niederschwellige Begegnung: „Die Berufspraktiker stellen sich vor und die Jugendlichen finden durch die praktischen Angebote sofort Zugang.“ Das Spektrum der Berufsfelder ist breit: Das Unternehmen „Pflege zu Hause“ deckt den Bereich Gesundheit ab. Edeka Paschmann informiert über „Wirtschaft (Handel)“ und die Mülheimer Sparkasse über „Wirtschaft (Finanzen)“. Das Haus der Unternehmer steuert Dienstleistungsberufe bei. Der Parcours sei ein Instrument von vielen, sagt Claudia Fischer, aber eben eines, bei dem „die Schüler richtig was zu tun bekommen“.
Eben das kommt bei Klasse 9a super an. Ehrlich begeistert sind die Realschüler. „Ich dachte, wir müssen nur zuhören, aber dass wir selbst probieren durften, war echt gut“, zieht Giuseppe (14) sein Fazit. Ousama (14), Aleyna (15) und Reyhan (15) haben das Gefühl, einen neuen Einblick in berufliche Möglichkeiten bekommen zu haben. Da stimmt Soufiane zu: „Ich fand es wichtig zu wissen, was man für die Ausbildungen braucht.“ Am Berufswunsch des 14-Jährigen hat es aber nichts geändert. „Ich will Feuerwehrmann werden.“