Stadtmitte. .
Die Kiste aus Israel ist angekommen. Von Tel Aviv nach Düsseldorf eingeflogen, steht sie nun im Kunstraum von Galerist Gerold Hamé an der Schloßstraße. Für Hamé und Kollege und Künstler Heiner Schmitz ist der Inhalt zwar nicht ganz so überraschend, aber eine Vorfreude ist den beiden anzumerken, als sie die fest in dicke Noppenpolster gehüllten und mit Plastikband umwickelten Pakete zwischen den Styroporplatten erspähen.
Es sind rund 50 Arbeiten von neun Künstlern aus der Mülheimer Partnerstadt Kfar Saba, die ab 17. Oktober in einer Ausstellung im Kunstraum zu sehen sein werden. Die Idee eines Austausches mit Kreativen in Israel hatte sich zart beim Projekt „Stille Post“ der Mülheimer Künstler angebahnt. Fotograf Heiner Schmitz und Galerist Gerold Hamé nahmen die Dinge in die Hand, verfolgten die Vision beharrlich, scheuten dabei weder Kosten und Mühe noch Zollprobleme – mit dem Eintreffen der Kiste ist die Vision wahr geworden: Neun Positionen zeitgenössischer Kunst zeigen im Oktober „Trends, die aktuell in Israel zu beobachten sind“.
Mit Unterstützung von Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft und Partnern ist dies möglich geworden. Die Schirmherrschaft über die Ausstellung wird eine der letzten Amtshandlungen von Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld sein. Die Beziehungen und den Austausch mit Künstlern aus Israel zu forcieren, hat für Hamé und Schmitz kulturpolitische Bedeutung. Ihnen liegt die Sache am Herzen, weil Gerold Hamé familiär in Israel verwurzelt ist und Heiner Schmitz setzt sich schon seit langem mit dem Israel-Palästina-Konflikt auseinander.
Erleichterung ist bei den beiden Männern spürbar, als nach einigen formalen und finanziellen Hürden nun die Kiste mit den Kunstwerken aus Kfar Saba endlich da ist. „Es ist ein bisschen wie Ostern, weil alles so schön versteckt ist“, schmunzelt Hamé. Aus einer Plastik-Hülse zieht er eine Rolle mit bemalten Seekarten. Die Bilder stammen von Talia Yemini. Dazu weitere Gemälde, Collagen, Fotos, Skulpturen und Multi-Mix-Arbeiten von neun Künstlern: eine generationenübergreifende Ausstellung mit Werken Kreativer zwischen 35 und 85 Jahren aus Israel.