Der Offene Brief von Verdi zum Zwischen-Gutachten „Zukunft des schienengebundenen Nahverkehrs“ hat bei den Ratsfraktionen unterschiedliche Reaktionen ausgelöst: Erfreut, so Verdi-Sekretär Rainer Sauer, sei man über die Reaktion von Ulrich Scholten aus der SPD-Fraktion. Er habe sich im Gespräch mit 20 Vertrauensleuten der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) klar für die Beibehaltung von Bus und Straßenbahn ausgesprochen. Allerdings sieht Scholten die Notwendigkeit eines Verkehrsverbundes von Duisburg bis Dortmund. Dies, so Sauer, finde auch Unterstützung im Betrieb. Ein Bekenntnis zum öffentlichen Personennahverkehr vermisst Verdi dagegen bei der CDU.

Die Union hatte an die Gewerkschaft appelliert, zunächst das Gutachten im November abzuwarten. Die CDU will danach auch mit Vertretern von Verdi einen Weg suchen, wie der ÖPNV in Mülheim bürgerfreundlich, effektiv, aber auch kostengünstiger gestaltet werden kann. Derzeit macht die MVG im Jahr rund 35 Millionen Euro Miese.

Ebenfalls auf den Offenen Brief geantwortet und sich für eine Stärkung des ÖPNV in Mülheim ausgesprochen haben nach Angaben von Verdi die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, die Wählerinitiative „Wir aus Mülheim“ und die fraktionslosen Ratsmitglieder Norbert Striemann und Hasan Tuncer vom Bündnis für Bildung.