Mülheim. . Drei „Local Heroes“ verwöhnen rund 600 Zuhörer mit einem spannenden Mix aus Country, Deutschrock und Alternativ-Rock. Regler sind „happy“ über den Zuspruch. Mülheim habe eine facettenreiche Szene.
Manches ist doch geblieben vom einstigen Revierereignis „Kulturhauptstadt 2010“: Nachhaltig lassen etwa die Leute von der Regler Produktion jedes Jahr die „Local Heroes“ hochleben. Am vergangenen Samstagabend erklommen erneut drei Lokalhelden mit temporeichem Country, gradlinigem Deutschrock und verspieltem Alternative Rock die Freilichtbühne. Dafür gab’s neben jeder Menge Applaus wieder traditionell Gage aus dem Hut.
Idee aus Kulturhauptstadtjahr
„Mülheim hat eine facettenreiche, charmante Szene“, kündigte Regler-Vorsitzender Hans-Uwe Koch den musikalischen Querschnitt an. „Lokal“ muss man hier nicht allzu streng nehmen, sondern als Metropole verstehen: Daher kam die erste Band „Jaana Redflower“ zwar aus Witten die Ruhr runter geschippert, hat aber Mülheimer Wurzeln. Frontfrau Jaana trat noch vor Jahren mit Blues und Folk hier auf, überraschte am Samstag aber im Trio mit Bass, Schlagzeug und einer bemerkenswert eigenen Mischung aus Heavy Metal und Elektro-Klängen. Manchem ging’s wohl auf die Ohren, anderen war’s für Rock schon fast zu leise – eine Ansichtssache.
Irish Folk bei der Mittwochs-Reihe
Irish Folk ist am Mittwoch, 2. September, ab 20 Uhr auf der Freilichtbühne zu hören. Die Regler präsentieren die Folkgruppe „Fragile Matt“, die der Ire David Hutchinson 2008 gründete.
Es gibt lebendige Live-Musik mit mehrstimmigem Gesang, umrahmt von irischen/schottischen Tunes. Banjos, Bodhráns, Spoons, Dudelsäcke, Whistles kommen zu Einsatz. Der Hut geht rum.
Als authentisches Mülheimer Original legten die „Spirit Steps“ nach: Rock und Reggae mit deutschen Texten, die kritisch und frei von der Leber weg den Alltag schildern, und das Leben als behinderter Mensch im Besonderen. Denn die zehnköpfige Gruppe besteht seit 1996 aus „mehr oder weniger behinderten Musikern“, die über das Fliedner-Dorf zusammengefunden haben.
Fortsetzung geplant
2011 holten sie sogar den dritten Platz unter 200 Bands beim integrativen Wettbewerb „Gildo sucht die Super-Band“. Regler-Mann Koch sieht die „Spirit Steps“ in erster Linie als gute Musiker: „Wir sind seit Jahren dran, dass wir die Band mal bei uns auf die Bühne bekommen – immerhin feiern sie im nächsten Jahr ihr 20-jähriges Bestehen.“
Zum Hauptact nahmen die Mülheimer „Freeway Cash“ mit temporeichem Country Fahrt auf. Da hatte sich auch das Publikum vor der Freilichtbühne zur vollen Stärke eingefunden. Gut 600 Menschen erwiesen den Lokalhelden mit reichlich Applaus die Ehre, und der Hut, mit dem an der Open-Air-Bühne traditionell die Gage eingetrieben wird, füllte sich.
Hans-Uwe Koch, der eigenhändig die Gage und die Resonanz im Publikum einfing, zeigt sich „happy“ über den Zuspruch zum Konzert. „Die Mischung hat es gemacht. Wir finden die Kulturhauptstadtidee „Local Heroes“ einfach gut. Deshalb werden wir auch in Zukunft diese Marke pflegen, und die charmante musikalische Vielfalt in unserer Stadt auf diese Weise hochhalten.“