In Sachen Stadtplanung führen in Mülheim alle Wege zu Ruhrbania. Wie zufrieden sie mit den bisherigen Ergebnissen der Baumaßnahme seien, wollte Günter Wusthoff stellvertretend für den Leserbeirat wissen. „Ruhrbania ist das geworden, was den Wünschen weitestgehend entspricht, aber auf viele nüchtern wirkt“, sagte CDU-Mann Werner Oesterwind dazu und forderte: „Wir müssen es weitertreiben und Ruhrbania zu Ende bringen.“ Für den SPD-Kandidaten Ulrich Scholten ist „Ruhrbania gelebte Wirtschaftsförderung. Das sieht nicht nur gut aus, sondern das lockt auch die Leute nach Mülheim. Und das Projekt bedient auch keinen Selbstzweck.“ Für ihn gehöre Ruhrbania zu dem, was eine Stadt heute zu bieten habe, so Scholten.

Die Sicherheit in dem neu entstanden Quartier ist beiden Kandidaten ein Anliegen, nachdem Anwohner im Umfeld der Ruhrpromenade vor Kurzem über Ruhestörungen, Randale und Drogenhandel berichtet haben. „Dem müssen wir direkt entgegentreten und zügig wegkommen von der Gefahr“, sagte Werner Oesterwind. Und auch Ulrich Scholten machte deutlich: „Da schleicht sich eine Entwicklung ein, bei der null Toleranz gilt.“ Auch beim Themenkomplex Stadtentwicklung kam der ÖPNV aufs Tableau. Ob sie im Falle ihrer Wahl zum OB eine interkommunale Zusammenarbeit im Nahverkehr anstreben würden, wollte der Leserbeirat von den beiden Kandidaten wissen. „Wir müssen Verwaltungsprozesse vereinheitlichen, um zu sparen. Andere Kommunen machen das längst vor“, sagte Werner Oesterwind. Und Ulrich Scholten forderte: „Wir brauchen eine Ruhr-Verkehrsgesellschaft. Von der Bevölkerungsstruktur her können wir uns mit Berlin vergleichen und müssen daher ruhrgebietsweit als Metropole denken.“

Denkmal oder Abriss lautete die provokante Frage zur Zukunft der Volkshochschule. SPD-Mann Scholten sagte dazu: „Wir brauchen einen zentralen VHS-Standort in der Innenstadt. Zusätzliche Satelliten-Standorte wären ideal.“ CDU-Kandidat Oesterwind plädiert für die kostengünstigste aller möglichen Lösungen. „Wenn ein Neubau günstiger ist als eine Sanierung, ist das zu präferieren.“