Auf der Internetseite des Selbecker Bürgervereins haben sie ihren eigenen Online-Auftritt: „Kinder in Selbeck“ heißt dort ein Link, der unter anderem zu Informationen über Tagesmütter, Krabbel- und Mäusegruppe, Kindergarten und Grundschule, Kinderturnen und Kinderchor in Mülheims südlichstem Stadtteil führt. Für Rolf Gentges, den ersten Vorsitzenden des Bürgervereins, ist das ein Beleg, welchen Stellenwert Familien in Selbeck haben.
Verschiedene Akteure, betont Rolf Gentges, bemühen sich Kindern Angebote zu unterbreiten, um letztlich die Eltern zu entlasten: Die katholische Kirchengemeinde nennt er beispielsweise, Vereine wie seinen eigenen (natürlich) und die Selbecker Schützen sowie private Anbieter. Die Tagesmütter, beispielsweise, seien „sehr wichtig für berufstätige Eltern. Und die Mäusegruppe ist immer voll.“ Kinder ab zwei Jahren werden da an drei Vormittagen im Bürgersaal betreut. „Wir bemühen uns sehr, dass die Eltern nicht so weit fahren müssen“, sagt Rolf Gentges mit Blick auf Kindergarten und Grundschule – letztere war kurzzeitig in der Diskussion. Doch in den vergangenen Jahren konnten Eingangsklassen gebildet werden.
Für ältere Kinder und Jugendliche, muss auch der Vereinsvorsitzende einräumen, fehlt das ein oder andere. Die Selbecker versuchen, das selbst auszugleichen: Die Kinderdisco im Pfarrheim nennt Rolf Gentges, den Tennisverein, der jetzt auch einen Beachvolleyballplatz hat, den Ponyhof, die Jugendarbeit des Schützenvereins, die Stadtteilbibliothek.
Doch nicht alles lässt sich durch freiwilligen Einsatz ausgleichen. „Wir haben noch nicht mal einen Bolzplatz in Selbeck“, sagt Rolf Gentges und dass man bereits seit längerem mit der Stadt im Gespräch sei. Doch der fehlt dafür Geld. Also versuche man auf andere Weise, „das dörfliche Leben aufrecht zu halten“. Der Bürgerverein lädt im September wieder zum Bürgerball ein, eine große Stadtteilfete, die ebenfalls aktive Werbegemeinschaft organisiert stets den Weihnachtsmarkt. All das, fasst Rolf Gentges letztlich zusammen, mache Selbeck – „trotz der hoch belasteten Kölner Straße“ – zu einem Stadtteil, in dem es sich „wunderbar leben“ lässt.