Mülheim.. Mülheims Politik bringt das Projekt, in Dümpten ein Café del Sol zu bauen, einen Schritt vorwärts. Die Kritik von MBI und Grünen aber bleibt.
Die Beschlussvorlage zum Bebauungsplan habe mittlerweile „Telefonbuchstärke erreicht“, überhaupt könne man froh sein, dass der Investor ob des ewigen Hin und Hers über die Jahre bei der Stange geblieben ist: Planungsamtschef Jürgen Liebich zeigte sich jüngst im Planungsausschuss erst zermürbt, dann doch auch erleichtert, dass die Planungen für ein Café del Sol an der Oberheidstraße nun doch auf der Zielgeraden angekommen sind.
Zuletzt hatten nochmals die Grünen Änderungen beantragt. So wollten sie, dass an der benachbarten Wendeschleife für Straßenbahnen keine Bäume gefällt werden. Die Café-Betreiber wollen die Rodung von zwei Dritteln der Fläche, um von der Aktienstraße besser gesehen zu werden. Die Stadt sagt, dass auch der MVG daran gelegen sei, weil immer wieder Äste auf die Oberleitungen fielen. Weiter stellten sich die Grünen gegen den Plan, Ersatzpflanzungen auf der anderen Seite der Oberheidstraße vorzusehen. Dies schränke die Frischluftzufuhr an dieser Stelle ein. Grünen-Ratsfrau Brigitte Erd klagte, der Cafè-Bau sei aus energiepolitischer Sicht ein Desaster. MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard wiederholte seine Kritik, dass wieder einmal eine Fläche vom ökologisch bedeutsamen regionalen Grünzug B abgeknabbert werde, das sehe der Landschaftsbeirat auch so.
Gegen die Stimmen von MBI, Grünen und Linken beschloss Mülheims Planungspolitik dennoch, das Verfahren auf die nächste Stufe zu hieven: zur letztmaligen Beteiligung der Öffentlichkeit. So können Bürger den Bebauungsplanentwurf in der Zeit vom 8. September bis zum 8. Oktober im Planungsamt (Technisches Rathaus, Hans-Böckler-Platz, 19. Etage, linke Flurseite) studieren, sich informieren und Stellungnahmen dazu abgeben. Die Planungen sollen dann auch unter muelheim-ruhr.de abrufbar sein.
SPD und CDU begrüßten die Gastronomie-Ansiedlung ausdrücklich. Der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Claus Schindler, sieht darin einen Gewinn insbesondere für Bürger in Dümpten und Winkhausen, es werde „eine gastronomische Lücke geschlossen“. „Ich hoffe, dass es nicht mehr so lange dauert, bis wir da oben unseren ersten Café trinken können“, sagte Ursula Schröder (CDU).