Um Themen wie Sicherheit in der City, den fehlenden Einzelhandel oder die „Betonwüste“ auf der Ruhrpromenade ging es beim WAZ-Lesercafé. Am Mittwochnachmittag trafen sich einige Leser, um gemeinsam in der Ev. Ladenkirche an der Kaiserstraße über Themen zu sprechen, die sie in der Innenstadt bewegen. Ein großer Themenkomplex war etwa der Rathausmarkt und seine Neugestaltung. „Uns ärgert es, dass der einst schöne Marktplatz zum Parkplatz verkommen ist“, so der Tenor.
Hoffnungen setzen die Leser in die Ruhrbania-Entwicklungen auf dem ehemaligen Kaufhofgelände sowie am Baufeld II gegenüber des Rathausmarktes. „Dann wird die ganze Ecke aufgewertet.“
Damit rechnet auch Hermann-Josef Pogge, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Innenstadt (WGI). „Wir haben unzählige Stunden damit verbracht, beim Thema Rathausmarkt-Gestaltung mitzubestimmen“, berichtet Pogge von dem teils schwierigen und langwierigen politischen Prozess zur Umgestaltung des Platzes. „Wir haben schließlich unter den etwa 118 Mitgliedern der WGI abstimmen lassen, darunter waren auch die verbliebenen sechs Markthändler: 80 Prozent möchten den Markt wieder unten haben.“
Rathausmarkt als Multifunktionsort
Also setzten sich die Händler zusammen und entwickelten ein neues Marktkonzept, dessen zeitliche Umsetzung Pogge offen lässt. Dieses beschreibt den Rathausplatz als „Multifunktionsort“: An zwei bis drei Tagen in der Woche sollen verschiedene Wochen- und Themen-Märkte – ähnlich dem Stoffmarkt – stattfinden, so Pogge. Auch Veranstaltungen für Jugendliche oder ein Public Viewing planen die Händler dort. Eine Ausschreibung für professionelle Marktbeschicker laufe bereits. Dieser Beschicker solle einen Vertrag mit der Stadt abschließen, die einzelnen Händler zahlen ihre Standmiete dann an den Beschicker, erklärt Pogge.
Unter den Bahnbögen könne sich die WGI „kleinteiligen Einzelhandel“ vorstellen. Zwar reiche derzeit der Parkraum in der Tiefgarage aus, dennoch müsse man sich über zusätzliche Parkplätze Gedanken machen. Schließlich wollen auch die Besucher und Anwohner der 49 Mietparteien und 59 Eigentumswohnungen, die gegenüber entstehen, ihr Auto abstellen. Und: „Wenn die Tiefgarage saniert wird, gehört dort auch ein Aufzug hinein“, fordert der Vorsitzende. Dieser sei bisher nicht eingeplant.
Pogge ist sich sicher, dass die Innenstadt insgesamt eine Aufwertung erfahren wird. „Die Schloßstraße ist damals von unten nach oben gestorben. Mit dem neuen Quartier wird sie von unten nach oben wieder belebt werden.“