Der Ausstieg aus dem Branchentarif der SB-Warenhauskette Real hat am Donnerstag in Mülheim einen Nachhall erfahren. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten im Real-Markt an der Weseler Straße (Hafen) ab 12 Uhr zum Streik auf.

„Die Tarifflucht von Real ist ein Angriff auf die Arbeits- und Einkommensbedingungen der Arbeitnehmer, den sie nicht hinnehmen wollen“, so Isabella Hillig, verantwortlich im Verdi-Bezirk Mülheim-Oberhausen für den Handel. Laut Hillig seien 40 Beschäftigte dem Streikaufruf gefolgt. Sie wollten den Arbeitgeber auf diese Weise auffordern, die Tarifbindung des Unternehmens wieder herzustellen und ihnen weiterhin faire Einkommen für gute Arbeit zu bieten. „Bereits jetzt sind die Beschäftigten von den Entgelterhöhungen des Tarifabschlusses im Einzelhandel NRW ausgeschlossen“, so Hillig. „Ihre Einkommen sind zurzeit eingefroren und eine Erhöhung nicht in Sicht.“ Die Mitarbeiter seien bereit, für einen Anerkennungstarifvertrag zu kämpfen.

Real-Marktleiter Wilfried Roeling zeigte sich gestern Nachmittag wenig beeindruckt von dem Streik. Auswirkungen habe der Ausstand „eigentlich so gut wie gar keine“ gehabt, alle Kassen seien besetzt, die Kunden „glücklich“.