Mülheim. Mehr als 12.000 Besucher kamen zum Ruhr Reggae Summer, genossen entspannte Atmosphäre, Erfrischungen und heiße Musik. Der Geschmack verändert sich.

Es hätte kaum besser sein können. Nicht nur knapp 30 Grad und viel Sonnenschein machten das diesjährige Ruhr Reggae Festival zu einem echten Highlight, über 12.000 entspannte und freundliche Reggae-Fans zeigten sich auch begeistert von der Location, den Künstlern und der Organisation.

„Wir sind absolut zufrieden“, erklärt Marketing-Leiter Robert. „Die Leute waren sehr gut drauf, und es herrschte ein entspanntes Feeling unter den Besuchern, aber auch in der Crew und bei unseren Partnern von Polizei und DRK.“ Schon früh waren die Besucher am Donnerstag angereist, um sich einen guten Zeltplatz in den Ruhrauen zu sichern. „Viele Leute sind aber auch noch spontan gekommen“, weiß Robert, „wir hätten fast ein Platzproblem gehabt.“ Zu spüren war davon auf den Ruhrwiesen nichts. „Die Stimmung hier ist super gut“, sagt Birte Perkuhn aus Mülheim. „Alle wollen nur eine coole Zeit haben.“

Vergleichsweise ruhig ist es rund um die Zelte mittags. Bei 30 Grad verschafft man sich lieber Abkühlung im Schwimmbad. Wie jedes Jahr dürfen die Festivalbesucher am Wochenende das Naturbad benutzen. „Das Schwimmbad hier ist richtig cool“, sagt Martin Orellalo aus Bonn. „Das hat man bei anderen Festival nicht.“ Schon mehrere Jahre besucht der 43-Jährige das Ruhr Reggae Festival. „Die Größe ist hier echt gut – andere Festivals sind richtige Massenveranstaltungen, und hier ist es mehr gechillt.“

Die „Orsons“ gewinnen viele Fans

Musikalisches Highlight für Martin ist J-Boog am Freitagabend. Neben dem US- Sänger beherrschen aber auch die „Orsons“ wie keine zweite Band das Publikum am Wochenende. Mit ihrem deutschen Hip-Hop gewinnen sie so einige neue Fans im Publikum. „Sehr sehr geil, das Publikum war grandios“, schwärmt die Stuttgarter Band nach dem Auftritt. „Eigentlich machen wir ja mehr Hip-Hop, aber im tiefsten Inneren sind wir eine Reggae-Band.“

Gleich im Anschluss spielt am Freitagabend noch der 67-jährige Jamaikaner Jimmy Cliff. Hartgesottene Reggae-Fans stehen bereits in der ersten Reihe, doch als Jimmy seinen Song „I can see clearly now then rain is gone“ anstimmt, ist auch der Rest des Publikum lautstark mit dabei. Weitere Highlights sind etwa „Groundation“, mit ihrem souligen Reggae-Sound, die Jamaikanerin Etana sowie Stammgast Nosliw. „Es ist uns wichtig, ein vielfältiges Programm anzubieten, um für alle Besucher etwas dabei zu haben“, erklärt Marketing-Leiter Robert.

Auch auf dem Gelände des Naturbads ist einiges los. Tagsüber wird hier „Bingolinchen“ gespielt, bei dem die Besucher mit körperlichem und geistigem Einsatz originelle Gewinne erspielen können. Bis früh in den Morgen wird in zwei Bereichen noch Musik gespielt. „Die Dubstage im Sand mit den Feuerfontänen ist ziemlich cool“, findet Martin. „Es ist für jeden etwas dabei, jung, alt, mit Familie oder ohne.“

Auch die Polizei sowie das DRK geben positive Rückmeldung. Ein bisschen Alkohol, wenige Drogen. „Wespenstiche waren das größte Übel“, erklärt DRK-Einsatzleiter Martin Meier.

Wespenstiche waren das größte Übel

Kritik gab es in den letzten Jahren bezüglich der Toilettensituation. In diesem Jahr haben die Veranstalter gut nachgerüstet. „Wir haben mehr Toiletten auf dem Campingplatz aufgestellt, damit es für die Besucher angenehmer ist“, erklärt Robert. Unzufrieden zeigen sich in diesem Jahr jedoch einige Besucher vom Caravan-Campingplatz. „Man muss ziemlich weit laufen, bis man auf das Gelände kommt, ein Busshuttle wäre empfehlenswert“, meint Nadine Lohberg. Die Organisatoren wollen sich Gedanken dazu machen.

Der Ruhr Reggae Summer kommt ansonsten wieder richtig gut an. Die Macher wissen auch, warum: „Für viele ist er eine Flucht aus dem Alltag und wie ein Kurzurlaub in der Karibik.“

Veranstalter lobt die „super Location“

„Mülheim bietet mit dem Naturbad eine super Location“, erklärt Ruhr Reggae-Organisator Mattia Rübenstrunk. „Hier gibt es den Strand, man kann schwimmen, und die Campingflächen eignen sich auch hervorragend.“ 2007 haben die Veranstalter das Ruhr Reggae Festival erstmals gestartet, direkt mit Mülheim als Standort. „Wir haben davor schon einige kleinere Sachen im Naturbad veranstaltet und kannten daher die Location“, so Rübenstrunk. „Wir haben dann Kontakt mit der Stadt aufgenommen, die zeigte sich interessiert am Ruhr Reggae, und so haben wir damals ziemlich spontan angefangen.“

In den ersten Jahren lag die Bühne noch im Ruhrstadion. Aufgrund des Kunstrasens musste sie dann auf den Parkplatz verlegt werden. „Ich finde, dieses Gelände hier in Mülheim ist die schönste Festivallocation, die Deutschland zu bieten hat“, zeigt sich Rübenstrunk begeistert. Seit drei Jahren findet ein zweiter Ruhr Reggae Summer in Dortmund im Revierpark Wischlingen statt. Die Nachfrage ist auch dort groß.

Ruhr Reggae Summer

Ruhr Reggae Summer Festival in Mülheim.
Ruhr Reggae Summer Festival in Mülheim. © FUNKE Foto Services
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Ruhr Reggae Summer Festival in Mülheim.
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In Mülheim verzeichnete das Festival im ersten Jahr an die 6000 Besucher. „2011 und 2013 hatten wir gute 15.000 Besucher“, erklärt Rübenstrunk. „Jetzt pendeln wir uns so auf 12.000 ein.“ Grund für den leichten Abfall sieht er im Musikgeschmack der Leute. „Die Besucher von früher werden älter, und auch der Geschmack heute verändert sich.“ Dennoch sei man voll und ganz zufrieden.