1600 Kilometer auf einem Europa-Radweg: Die Mülheimerin Gudrun Fürtges ist dabei.

Für das Klima ist die Mülheimerin Gudrun Fürtges nicht nur aufs Rad gestiegen, sondern hat sich gleich auch eine beeindruckende Strecke vorgenommen: Von Kopenhagen über Brüssel bis nach Paris folgt sie einem europäischen Rad-Weg. Konkret sind das gut 1600 Kilometer, bildlich gesprochen hat Europa für den Klimaschutz jedoch einiges mehr zu strampeln, findet Gudrun Fürtges.

Symbolischer Fingerzeig

Denn beide Orte – Kopenhagen und Paris – verbindet die Weltklimakonferenz, „2009 in Dänemark war aber vom Ergebnis her eine Katastrophe“, hofft die Radlerin auf nun wirksame internationale Vereinbarungen zur diesjährigen Konferenz in Frankreich. Die Tour mit der ressourcenschonenden Verkehrsalternative Fahrrad darf deshalb getrost als symbolischer Fingerzeig für einen künftig besseren Umweltschutz verstanden werden. Gudrun Fürtges folgt dabei einem Aufruf des Vereins „Cyclotranseurope“ zur so genannten „TransEuropéenne“, und ist dabei nicht allein unterwegs: Gut 60 Menschen aus Dänemark, Belgien, Frankreich – und eben eine Deutsche aus Mülheim an der Ruhr – haben sich Anfang Juli von Kopenhagen aus aufgemacht, rund 40 sind drei Wochen später am Zwischenstopp in Mülheim angekommen. Bei manchem reichte einfach der Urlaub nicht bis zum Ziel Paris aus.

Zwischen 60 und 80 Kilometer haben sie dennoch täglich auf dem Europäischen Fernradweg 3 zurückgelegt. Mancher von ihnen auf dem Tandem oder sogar auf einem Liegerad – das allerdings ist anfangs nicht so bequem, wie es sich anhört, und erfordert eine gute Woche zur Eingewöhnung, erklärt einer der belgischer Klimaradler.

Sonderlich sportlich muss man übrigens für eine solche Reise nicht sein, meint Gudrun Fürtges, „aber wer in der Woche nur ein paar Kilometer fährt, hat dabei sicher Probleme“. Hin und wieder legten die Radfahrer zudem einen Ruhetag ein, bei dem man die Gegend erkunden konnte: Bremen, Münster standen auf dem Plan, am Samstag war es Zollverein in Essen.

Zwölf Kilometer über eine Sandpiste

Doch auch unterwegs nach Mülheim war’s schon mal beschwerlich, denn nicht überall ist der Europafernradweg optimal ausgebaut: „Zwischen Schleswig und Neumünster mussten wir sogar zwölf Kilometer über eine Sandpiste – ein wahrer Ochsenweg“, erinnert sich Gudrun Fürtges. Wohl frei nach dem Motto „Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt“.

Und was hat man alles auf so einer langen Tour dabei? „Möglichst leichtes Gepäck, zwei Radler-Kleidungen, Handtuch, Zahnbürste, Radkarte“, gewährt der französische Teilnehmer Bertrand Helle einen Blick auf seine Ausrüstung. Verpflegung gibt es schließlich unterwegs.

Über Düsseldorf, Köln und Aachen geht’s bis zum Ende dieser Woche nach Belgien. Am 12. August wollen die Klimaradler in Paris ihren großen Einzug halten und hoffen auf nachhaltige Wirkung, denn die Klimakonferenz beginnt erst im November.