Zwei Busse fuhren Dienstagabend in Saarn vor: Genau 81 Flüchtlinge sind derzeit in der provisorischen Erstaufnahmestelle in der Sporthalle an der Lehnerstraße untergebracht. 18 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind darunter. „Das kleinste ist drei Monate“, sagt Thorsten Strack von der Johanniter Unfallhilfe und spricht von einem „bunten Portfolio an Nationalitäten und Religionen“.

Nach der ersten Nacht begann der Mittwoch mit einer medizinischen Untersuchung. Mitarbeiter des Gesundheitsamts sichteten den Gesundheitszustand der Flüchtlinge. Anschließend begann das Team der städtischen Ausländerbehörde mit der „offiziellen Aufnahme“: Namen und Nationalität wurden notiert, Formulare ausgefüllt, Fotos gemacht. Aus Syrien und dem Irak stammen die meisten, weitere aus Albanien, Serbien, Ghana, Nigeria, Georgien, aus dem Kongo, von der Elfenbeinküste. Sie leben familienweise in durch Bauzäunen und Folie abgetrennten Schlafparzellen von acht m² für zwei Personen.

Das Team der Johanniter ist für Betrieb und Logistik in Saarn verantwortlich. Das DRK übernimmt die Versorgung: Frühstück und Abendessen wird vor Ort zubereitet, das Mittagsessen liefert ein Caterer. „Dabei werden Essgewohnheiten der verschiedenen Religionen berücksichtigt“, betont DRK-Kreisbereitschaftsleiter Martin Meier.

Von fachlich-professioneller Seite, sagen die Verantwortlichen, laufe es soweit so gut. Zugleich rollt andernorts in Saarn, im Warenhaus bei der WiM, die ehrenamtliche Hilfe auf Hochtouren. Die ersten 50 Kartons gefüllt mit Kleidung, Körperpflegeprodukten und Spielzeug sind bereits abgeliefert. Für WiM-Gründer Reinhard Jehles war der Mittwoch nochmals mit einem Aha-Erlebnis verbunden: Ständig seien Autos vorgefahren, Spenden abgeliefert worden. Zudem haben laut Jehles Mülheimer Unternehmer Sachspenden angekündigt. Auch Schüler engagieren sich, was Jehles freut. Natürlich im kleineren Maßstab. Luisenschüler brachten ihm die exakte Summe von 37,62 Euro vorbei.

Die kurze Vorbereitungszeit und auch die Logistik einer Erstaufnahmestelle machten eine zentrale Unterbringung nötig, und da sei auf die Schnelle nur eine Turnhalle praktikabel gewesen,heißt es.