Mülheim. . „Mölmsch Open Air“ lockt gemischtes Publikum. Mischung zwischen lokalen und überregionalen Bands funktionert. Neben der Musik begeistert die Atmosphäre.

Die Mülheimer Band Pinke Pank, regelmäßiger, gut bekannter Gast beim Mölmsch Open Air, läutet den Samstagabend des zweitägigen Festivals rockig ein. Die Freilichtbühne ist gut besucht, viele jüngere Besucher lagern auf der Wiese, alle Tische sind besetzt.

Die Stimmung ist super, sehr familiär. Das findet auch Gavin Karlmeier. Der Mülheimer moderiert das Festival, das von den jungen Reglern hochprofessionell organisiert wird, bereits im vierten Jahr. „Gestern war es schon genauso voll wie heute, trotz großer Konkurrenzveranstaltungen“, freut sich der Veranstaltungskaufmann. „Wir sind stolz auf unser integres Line-Up.“ Sie hätten erstmalig mit Agenturen zusammen gearbeitet und versuchten wie immer, eine ausgewogene Mischung zwischen lokalen und überregionalen Bands herzustellen.

Treffpunkt für die Mülheimer

Die Studentin Nele Tüch trifft etliche alte Bekannte auf dem Festival: „Ich finde Pinke Pank ganz cool. Ich kenne sie schon aus ihrer Schülerband-Zeit.“ Martina Krall ist von Anfang beim Mölmsch Open Air dabei gewesen. „Man trifft einfach ganz Mülheim“.

Eine junge Frau verkauft Festivalbändchen für zwei Euro. Da der Eintritt ja frei ist, können sich die Besucher auf diesem Umweg eine der begehrten „Ich bin da gewesen“-Trophäen sichern. Eine fröhliche, schwarz gekleidete Runde feiert am Nachbartisch. Haben Sie sich vertan? Nein, die Freunde aus Styrum hatten abends vorher das Ankündigungsplakat gesehen und spontan beschlossen, das Festival zu besuchen. „Zur Mittwochsreihe können wir ja nie kommen, da müssen wir ja am nächsten Morgen arbeiten“, bedauert Klöte. Und Vanni, begeisterter Castle Rock und Burgfolk-Fan, lobt knapp, aber herzlich: „Es ist schön hier – passt schon!“

In den Umbaupausen lohnt ein Rundgang: Beate Wippich und Jana Quednau verkaufen Selbstgenähtes im Retrostil und freuen sich, wenn die Besucher ihre Taschen und „Damenoberbekleidung“, wie die gelernte Schneiderin Quednau sagt, loben.

Von der Kuli-Meile an die Dimbeck

Heidi Martin hat gegenüber eine klassische Bude aufgebaut, mit Leckmuscheln, gemischter Tüte und Kratzeis. Nicht nur die Kinder wissen einen süßen Snack zwischendurch zu würdigen, weiß sie.

Peter Michael Schüttler, Vertreter der „alten“ Regler, freut sich über den Altersmix im Publikum. „Einige kommen direkt vom kulinarischen Treff und müssen sich erst mal orientieren“, bemerkt Schüttler, der bei diesem Event ausnahmsweise „nur Helfer ist und zum Schleppen“ bereit steht. Mittlerweile spielt die Ruhrgebiets-Band Botticelli Baby fetzigen tanzbaren Gangster-Jazz der 20er Jahre. Besucherin Inge ist begeistert. Die vielen jungen Leute, die hier Musik machen, müsse man unterstützen, findet die Mülheimerin und fragt sich bei manchen, „warum die nicht schon viel bekannter sind!“