CDU: Christlich-Demokratische Union. Als die Partei vor 70 Jahren gegründet wurde, ist der Name Programm. Christen aus allen Konfessionen wollen eine Einheit bilden, um eine christlich inspirierte Politik zu betreiben, die die moralischen Lehren aus der NS-Zeit zieht und eine neue, der Menschenwürde verpflichtete, Demokratie aufbauen soll.

In Mülheim hat die CDU, die sich bei ihrer Gründung zunächst Christlich-Demokratische Partei nennt, 65 Gründungsmitglieder. 1947 gibt es in Mülheim schon über 1500 Christdemokraten. Heute sind es rund 700. Im Laufe der letzten sieben Jahrzehnte stellt die CDU mit Wilhelm Diederichs (1946-1948), Hans-Georg Specht (1994 bis 1999) und Jens Baganz (1999-2002) drei Oberbürgermeister. Zweimal, nämlich 1953 (mit Gisela Prätorius) und 1957 (mit Max Vehar) konnte die Partei das Mülheimer Bundestagsmandat direkt gewinnen. Alle nachfolgenden Bundestags- und Landtagsabgeordnete der CDU zogen über die Landesliste ihrer Partei ins Parlament ein. Bundespolitische Bedeutung errang die Mülheimer CDU-Abgeordnete Helga Wex, die 1967 für den damals verstorbenen Alt-Kanzler Konrad Adenauer in den Bundestag nachrückte und später als Vize-Vorsitzende der Bundespartei und der Bundestagsfraktion wichtige Akzente für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, setzte. So forderte sie schon in den 70er Jahren bezahlte Erziehungszeiten und flexible und damit familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle.