Mülheim. . Zwei Einbrecher haben ein Mülheimer Ehepaar im Schlaf überrascht. Es ist bereits der zweite nächtliche Überfall auf Senioren in diesem Jahr.

Überfall in der Wohnung mitten in der Nacht: Ein furchtbares Erlebnis für ein älteres Ehepaar in Styrum, das sich in der Nacht zum Donnerstag im eigenen Schlafzimmern zwei Räubern gegenüber sah. Wie die Polizei berichtete, wurden ein Mann (76) und seine 73-jährige Frau in ihrer Wohnung im ersten Stock an der Herwarthstraße gegen 3 Uhr im Schlaf überrascht. Die Männer waren über ein offen stehendes Fenster in das Mehrfamilienhaus eingedrungen.

Die Täter bedrohten das Seniorenpaar, rissen dem Mann mehrere Ringe von den Fingern und eine Goldkette vom Hals. Auch seiner Frau raubten sie eine Kette, die diese trug, dann durchwühlten sie die Schränke und konnten mit Schmuck und Geld durch die Eingangstür entkommen. Der 76-Jährige musste nach dem Überfall ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Das Ehepaar wird vom Opferschutz der Polizei betreut.

Polizei schließt Zusammenhang nicht aus

Der Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall, der sich am 19. April an der Bleichstraße ereignet hat, drängt sich auf: Auch dort wurde ein Seniorenpaar (72, 75) kurz vor drei Uhr nachts im Bett überfallen. Die maskierten Täter fesselten ihre überrumpelten Opfer und durchwühlten die Wohnung. Die Polizei will nicht von einer Serie sprechen, schließt aber auch einen Zusammenhang nicht aus. „Die Ermittlungen laufen“, sagte Polizeisprecher Marco Ueberbach. „Wir müssen erst sicher sein, dass die Taten kausal zusammenhängen.“

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Von einer neuen „Tätermasche“ will die Polizei auch noch nicht sprechen. Man wisse nicht, ob die Täter spontan gehandelt oder sich vorbereitet hätten, so Ueberbach. Ob sie also durch die Straßen ziehen und nach Gelegenheiten zum Einsteigen suchen oder ob sie ihre Opfer vorher ausspähen. „Wir ziehen alle Möglichkeiten in Betracht.“ Wie an der Bleichstraße sind die Täter im ersten Stock eingestiegen, dort über einen Balkon, an der Herwarthstraße haben die Kriminellen mutmaßlich einen Lattenzaun aus einem Garten als Steighilfe unters Fenster gestellt. Ihre hilflosen Opfer wurden aus dem Schlaf gerissen. Was rät die Polizei in einer solchen Situation?

„Tun Sie alles, was zur Deeskalation führt“

„Tun Sie grundsätzlich alles, was zur Deeskalation führt“, sagt Ueberbach. „Leisten Sie keine Gegenwehr.“ Das Gewaltpotenzial der Täter werde sonst steigen. „Merken Sie sich so viele Details wie möglich.“ Größe, Aussehen, besondere Merkmale der Täter, jeder kleine Hinweis sei wichtig. Die Täter aus der Herwarthstraße werden als 25 bis 30 Jahre alt, ca. 170 cm groß, schlank sowie dunkelhaarig beschrieben. Sie sollen mit osteuropäischem Akzent geredet haben.