Mülheim. Ab Sonntag, 14. Juni, gilt der neue Fahrplan der MVG. Änderungen hat der Rat beschlossen. Abends und am Wochenende oft langes Warten beim Umsteigen.

Der neue Fahrplan für U-Bahn, Straßenbahnen, Busse, Nachtexpresse, Taxibusse und Einsatzwagen ist fertig. Ab Sonntag 14. Juni, ist er gültig. Gleich auf mehreren Linien müssen sich Fahrgäste der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) von gewohnten Takten und Strecken trennen. Der 131er fährt jetzt von Ratingen über Hauptbahnhof nach Winkhausen und wächst mit Gelenkbussen zur Langlinie. Der 151er endet nun am Hauptbahnhof. Der 130er fährt zum Rhein-Ruhr-Zentrum durch.

Ab kommender Woche greifen diese und weitere Änderungen des vom Rat beschlossenen Nahverkehrsplans. „Der Fahrplan wird angepasst“, heißt es dazu bei der MVG. Einige Taktausdünnungen, aber auch Abendtouren des 135ers gehören dazu. Haltestellen, an denen im Hafen kein Mensch einstieg, fallen jetzt weg.

Immer noch kaum zeitnahe Anschlüsse an Regionalzüge

„Wir müssen die Fahrzeiten so anpassen, wie unsere Kunden Busse und Bahnen nutzen“, sagt Peter Schwarz, der für die MVG das komplizierte Zahlenwerk zusammenfügt. Darum wurde nach der so genannten Frühspitze auf der Linie 138 der Takt ausgedünnt. Auf die Mittagschicht bei Firmen im Hafen reagiert die MVG: Es gibt jetzt Abendfahrten des 135ers.

Was seit Jahren nicht gelingt: Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gibt es am Mülheimer Hauptbahnhof abends und am Wochenende kaum zeitnahe Anschlüsse an Regionalzüge. Längeres Warten ist Standard. Zügige Anschlüsse in der Stadtmitte fehlen abends und sonntags ebenso. Sternfahrten mit dem Treffen aller dort haltenden Linien gibt es seit Eröffnung der neuen Haltestelle nicht mehr.

Einige Haltestellen haben eine neue Bezeichnung

Wer beispielsweise mit der Straßenbahnlinie 110 von der Tilsiter Straße in die City kommt, sieht dort seinen Bus Richtung Saarner Kuppe oder Mintard gerade abfahren, während die Bahn vor der Kreuzung wartet. Dem Fahrgast bleibt eine unnötige Wartestunde im Schatten des Rathausturms. Nach Hause laufen wäre schneller.

Einige Haltestellen haben nun eine neue Bezeichnung. Der Stopp „Kolkmann“ in Broich heißt jetzt Hochschule Ruhr-West (Linie 901, NE 9). Der Stopp „Spielplatz“ in Holthausen heißt Max-Planck-Institute (110, NE 4). Der „Festival Garden“ wird zum Stopp Rhein-Ruhr-Zentrum Süd (Linie 130, 138, NE 9, NE 10 Evag). Hinter der Stadtgrenze wird aus „Schwimmbad“ nun Schwimmbad Kettwig (151, T 5).

Die U 18 gibt den Takt für andere Linien vor 

Oft sind es nur einige Minuten, um die sich Fahrzeiten auf mehreren Linien verschieben. Bei einigen Linien ändern sich auch die Fahrstrecken oder Haltestellennamen. Hier die wichtigsten Einzelheiten – gültig ab Sonntag, 14. Juni.

102 In beiden Richtungen werden die Fahrtzeiten der Straßenbahnlinie 102 angepasst, damit Fahrgäste die Anschlüsse an die U18 erreichen. Kamen Bahnen aus Oberdümpten und vom Uhlenhorst bisher zur Minute 1 am Hauptbahnhof an, fahren sie jetzt jeweils zur Minute 8 dort ab. Umsteigezeit Richtung Essen neu vier Minuten, in der Gegenrichtung nur drei Minuten über zwei Rolltreppen – früher waren es sechs Minuten. „Die Anschlüsse sind gesichert“, heißt es bei der MVG. Die Wirklichkeit der vergangenen Jahre sah anders aus. Umsteigezeiten nach Broich sind knapp. An den Haltestellen unterwegs fährt die 102 zwei oder drei Minuten früher ab. Abends und an Wochenenden, steigen weniger Fahrgäste ein- und aus. Die Bahn ist dann etwas flotter.

104-130 Damit die Anschlüsse an die Buslinie 130 (Hauptfriedhof) und die Linie 105 (Abzweig Aktienstraße) weiterhin passen, erhalten die Straßenbahnen der Linie 104 leicht geänderte Abfahrtszeiten. Am Umsteigeknoten Stadtmitte bleiben die Zeiten fast gleich. Wer von dort mit Bussen weiter fahren möchte, muss abends und an den Wochenenden fast immer 15 Minuten auf seinen Anschluss warten. Die Abfahrzeiten der Buslinie 130 sind an die Ankunftszeiten der Straßenbahnlinie 104 am Hauptfriedhof und in Richtung Stadtmitte angepasst. Wochentags nach 19 Uhr sowie samstags nach 16 Uhr bietet die Linie 110 den besseren Anschluss Richtung Flughafen.

Keine Änderungen auf der 110

110 Auf der Linie 110, die laut Nahverkehrsplan sowieso in zwei Jahren eingestellt werden soll, hat die MVG keine Änderungen in den Plan geschrieben. Die Straßenbahnen pendeln zu den gewohnten Zeiten zwischen Hauptfriedhof und Styrum. Die Regierungspräsidentin hat die bisher ungenehmigte Stilllegung des Astes zum Flughafen hingenommen. Der politisch beschlossenen Stilllegung des Astes von der Thyssenbrücke zur Friesenstraße wird die Behörde zustimmen: „Zu geringes Fahrgastaufkommen“. Nach wie vor erreicht die 110 abends eine Minute nach Abfahrt aller Busse die Stadtmitte in Richtung Styrum. Von Dort kommend fährt sie stets vor den Bussen ab. Anschlüsse sind nicht gewollt.

112 Auf der Linie 112 gibt es keine Fahrplananpassungen. In der Frühe bis gegen 7.45 Uhr fahren die Bahnen vom Kaiserplatz bis zum Olgapark in Oberhausen und bedienen das Centro. Danach bleibt der Zehn-Minuten-Takt bis zur Stadtgrenze an der Landwehr. Bis Oberhausen-Sterkrade zum Neumarkt gilt weiter der 20-Minuten-Takt. An den Wochenenden fährt die 112 auf der kompletten Strecke zwischen Kaiserplatz und Oberhausen-Sterkrade.

124 Der 20-Minuten-Takt auf der Buslinie 124 bleibt tagsüber erhalten. Alle 60 Minuten sind die Busse abends zwischen Speldorf und Oberhausen Wehrstraße unterwegs. Zwischen Stadtmitte und Heidkamp gilt von 20 bis 23 Uhr ein Halbstundentakt. An den Wochenenden gilt der 30-Minuten-Takt bis auf einige Haltestellen in Speldorf. Die abendliche Verknüpfung der Buslinien 124 und 131 entfällt jetzt. Fahrgäste fahren jetzt ab/bis zur Haltestelle Rosendahl (Betriebshof Steig 3 und 4) mit.

131 wird zur Langlinie

131 Der 131er fährt ab Ratingen-Breitscheid alle 30 Minuten wie gewohnt. Ab Hauptbahnhof übernimmt er den Ast der Buslinie 151 nach Winkhausen und wird zur Langstrecke. Montags bis freitags bis 19 Uhr wird im Stundentakt abwechselnd nach dem Stopp Nordstraße (Verknüpfung mit 104) die Gustav-Heinemann-Schule oder die Boverstraße angefahren. In Richtung Boverstraße ändert sich der Linienweg zwischen Nord- und Kappenstraße, danach geht es wie gewohnt weiter. Samstags gilt der Halbstundentakt zwischen Ratingen und Hauptbahnhof, sonst wie sonntags der Stundentakt auf der langen Linie.

135 Busse der Linie 135 fahren ab Montag nur noch zwischen Hauptbahnhof und Nordhafen. Die Fahrten zur Schleuse Raffelberg und zum Brandenberg entfallen ersatzlos, teilt die MVG mit. Die Betriebszeiten verlängern sich von montags bis freitags bis circa 23 Uhr, an Samstagen bis etwa 18.30 Uhr. Nach 14 Uhr wird es montags bis freitags auf der Linie 135 einen 20-Minuten-Takt, von 19 Uhr bis 23 Uhr einen 30-Minuten-Takt geben. Für das Fahrgastaufkommen reiche das. Weil es an den Haltestellen „Umschlag“ und „Ruhrorter-/Weseler Straße“ fast keine Fahrgäste gab, wurde der Streckenteil gestrichen.

138 „Nachfragebedingt wird der 20-Minuten-Takt montags bis freitags nur noch bis 9 Uhr angeboten“, begründet die MVG die Ausdünnung auf der Buslinie 138. „Danach folgt die Umstellung auf einen 30-Minuten-Takt. In der Hauptverkehrszeit bleibt der 60-Minuten-Takt nach Frohnhausen ab Rhein-Ruhr-Zentrum bestehen. An Sonntagen fahren die Busse ganztägig alle 60 Minuten zwischen Heißen Kirche und Essen Breilsort (Anschluss Linie 109). Am Verknüpfungspunkt Heißen Kirche ist der Fahrplan an die Linie U 18 angepasst. Sonst bleiben auf der Heimaterde die Buslinien erhalten.

Bei der 901 bleibt der dünne 15-Minuten-Takt

901 Keine Änderungen hat der neue Fahrplan für die Straßenbahnlinie 901 vom Hauptbahnhof nach Duisburg. Obwohl immer mehr Studierende an der Hochschule Ruhr-West Vorlesungen und Seminare besuchen, bleibt der dafür dünne 15-Minuten-Takt erhalten.

122 Keine Änderungen gibt es auf den Buslinien 122, 129, 132, 133, 134, 136, 752, 753 und 976. Auch fast alle Nachtexpresslinien behalten die gewohnten Strecken und Abfahrtszeiten. Für Firmen und Schulen sind spezielle Einsatzwagen zwischen den Stadtteilen unterwegs. Die entsprechenden Fahrpläne hängen in den Betrieben und Schulen aus.

Nachtexpress fährt zwei Minuten früher ab

NE9 Die Abfahrtszeit des NE 9 ab Duisburg Hauptbahnhof Richtung Mülheim wird um zwei Minuten vorverlegt. Die Haltestelle Rosendeller Straße bedienen nur noch Busse der Evag-Nachtexpress-Linie NE10. Diese stoppen ab jetzt auch Am Förderturm, Steig 4 und am Rhein-Ruhr-Zentrum Süd Steig 1 und 2.

Die Einzellinienhefte erscheinen vor dem Fahrplanwechsel. Zu einem späteren Zeitpunkt erscheint ein neuer Taschenfahrplan mit Liniennetz. Infos und die neue Liniennetzkarte, mit Hilfe Mülheimer Vermesser erstellt, auf mvg.de. Anpassungen der Essener Verkehrs-AG (Evag), der DVG (Duisburg) und Verknüpfung mit Mülheimer Linien: evag.de / dvg.de