Mülheim. Viele Leserinnen und Leser haben den Dickswall samt Hans-Böckler-Platz erkannt. Der gesuchte Bauernhof wird in der Ortung schwieriger sein.

Den Hans-Böckler-Platz – diese Asche- und Trümmerfläche haben viele Leserinnen und Leser erkannt. „Dort haben die Betriebe ihre Busse und Busanhänger abgestellt, weil im Depot nicht genug Freifläche vorhanden war“, erinnert sich Gerd-Wilhelm Scholl.

„Und dahinten am Dickswall ist ,Hähnchen Becker’“, ergänzt Lothar Gibkes. Beide kamen am Mittwoch gleich mit der Doppelseite ihrer WAZ-Lokalausgabe in die Redaktion, um ihre Geschichten und ihr Wissen zu den gezeigten Bildern zu liefern – wie auf einer kleinen Heimatkundeexkursion.

Mit dem Reisebus in den Schwarzwald

„Am Hans-Böckler-Platz sind wir mit den Reisebussen von Vehar früher nach Haslach im Kinzigtal gefahren“, erinnert sich Heike Alberding. „Aus dem Schwarzwald kamen ungegerbte Rinderfelle zurück nach Mülheim. Bald fahre ich wieder hin, zum Geburtstag einer Freundin – nicht mehr ab Hans-Böckler-Platz“, sagt Alberding.

Auflösung: Das ist der Hans-Böckler-Platz in den 1960er Jahren. Im Hintergrund der Kaiserplatz (l.), der ehemalige Rosenhof und der Dickswall.
Auflösung: Das ist der Hans-Böckler-Platz in den 1960er Jahren. Im Hintergrund der Kaiserplatz (l.), der ehemalige Rosenhof und der Dickswall. © Stadtarchiv

An Foto Bonnen, Eppinghofer Straße 20, und die Fischküche erinnern sich neben Gerd Scholl weitere Leser. Die Geschäfte standen ungefähr dort, wo heute die Ausfahrt des Minitunnels Richtung Kaiserplatz ist (Ruinen im Bild rechts). „Links oben ist ein Teil des Altenhofs mit der Ladenkirche (einst Sport Wilhelmi) an der Kaiserstraße“, schreibt Martina Baaken. „Der Blick geht auf den Dickswall, dahinter die Althofstraße.“

Den Rosenhof, gegenüber des Altenhofs, hat mit anderen Marga Hütten erkannt. „Ich bin Jahrgang 50 und bin mehrmals die Woche am diesem Platz vorbei gelaufen“. Darauf „wurden Anfang der 70er Jahre die Idunahochhäuser und das City-Center gebaut.“ Die Einmündung der Althofstraße in den Dickswall blieb. „Ein paar Häuser weiter links ist noch heute Hähnchen Becker“, fügt sie an. Links daneben, erinnert sich Hans-Georg Hammelsbruck an die Gaststätte Brandenwinter und die Lederfabrik Kupjek. Hingberg und Dickswall verband die Neuhofstraße.

Zoohandlung und Waffengeschäft

Am unteren Bildrand verlief die Hingbergstraße, auf der die Straßenbahnen der Linien 8 und 18 nach Heißen fuhren. „Links im Bild, leider nicht zu sehen, gab es eine Zoohandlung mit dem Namen ,Puff’“, erzählt Hütten.

Auf der linken Seite des Platzes waren neben der Zoohandlung die Eisengießerei Wilhelmi, der Waffenhändler Pips und die Möbelspedition Becker, kann Horst Spliethoff ergänzen. „Aufgenommen wurde das Bild von der Hingberg seite. Im Rücken des Fotografen Ecke Hingberg/ Eppinghofer Straße lag das Tapetengeschäft Remberg“, sagt Spliethoff. Auf dem Areal des heutigen Hans-Böckler-Platzes befanden sich die Sommer- und Neuhofstraße (alte Hofbezeichnungen) und die Köhle. Sie sind aus dem Stadtplan gestrichen.

Und wer kann etwas über den oben abgebildeten Hof sagen? Die Antworten zu den anderen Bildern vom Mittwoch folgen noch.