Erhalten Eltern, deren Kinder derzeit vom Streik der Erzieher betroffen sind, Beiträge zurückerstattet? Die Frage ist in Mülheim noch nicht beantwortet.
Wie berichtet, will der zuständige Dezernent Ulrich Ernst die Frage von der Politik Anfang Juni klären lassen. In der Ratssitzung vergangene Woche hatte die CDU danach gefragt. Die Stadtverwaltung will der Politik verschiedene Rechnungen vorlegen. Die Grünen können sich eine Rückerstattung „sehr gut vorstellen“, wie die kinderpolitische Sprecherin Franziska Krumwiede erklärt.
Zwar trage ihre Fraktion Mitverantwortung für die städtischen Finanzen, sehe aber die Lage der Eltern. Letztlich sei es nicht deren Schuld, dass gestreikt werde, so Krumwiede. Verantwortlich dafür sei die halsstarrige Haltung der kommunalen Arbeitgeber. Sie hätten immer noch nicht erkannt, welch engagierte, hochwertige und aufopferungsvolle Arbeit die Beschäftigten in den Kitas leisteten.
„Wenn die quantitativen und qualitativen Anforderungen an das städtische Personal in den Kitas fortwährend steigen“, sagt Fraktionsmitglied Nilsen Boudour, „muss sich das auch in der Gehaltshöhe widerspiegeln. Dass ausgerechnet Familien die Zeche für das Versäumnis der kommunalen Arbeitgeber zahlen sollen, ist nicht einsehbar.“ Ein Veto der Bezirksregierung, die eine Rückerstattung verbieten könnte, fürchten die Grünen nicht.
Dennoch sei wichtig, Eltern, die auf eine Betreuung unbedingt angewiesen seien, Hilfestellung zu leisten. „Wir gehen davon aus“, so Krumwiede, „dass die Stadtverwaltung das ihr Mögliche tut.“