Mülheim. . Die Seniorenmesse Ruhr lockte Besucherscharen ins Forum. Breites Angebot vom Wohnen im Alter über Tipps der Polizei bis zur Freizeitgestaltung.

Geschwind wippen Ilse Jansens Füße auf und ab – rund 60 Sekunden lang. Elektroden an den Knöcheln messen dabei die Durchblutung. Das Ergebnis liegt „etwas über der Norm“ berichtet die 71-Jährige nach ihrer Venenmessung am Stand eines Heißener Sanitätshauses. Das werde sie bei Gelegenheit mal untersuchen lassen, sagt Jansen, bevor sie sich flotten Schrittes zum nächsten Stand aufmacht.

Von denen gibt es zahlreiche bei der Seniorenmesse Ruhr, die an diesem Sonntag viele Mülheimer fortgeschrittenen Alters ins Forum lockt. Das Angebot der Messe rund ums Älterwerden in Mülheim – organisiert von Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH und Seniorenbeirat – ist breit gefächert.

Besucherin berichtet von gescheitertem „Enkeltrick“

Sehr beliebt bei den Besuchern ist das Thema Wohnen im Alter. Ein Herr hat sich soeben am Stand der Stiftung Ev. Kranken- und Versorgunghaus mit ihren Wohnstiften Dichterviertel, Raadt und Uhlenhorst informiert. „Ich weiß ja nicht, was die Zukunft bringt, da muss man sich auch über ein Wohnstift Gedanken machen.“ Sieglinde Hornke, Pflegedienstleiterin im Wohnstift Dichterviertel lobt diese Einstellung: „Man sollte sich rechtzeitig mit den Angehörigen informieren, bevor es zu einem Notfall kommt.“ Meist entscheide sich dann ohnehin beim ersten Besuch, ob man sich das Leben vor Ort im Wohnstift vorstellen könne.

Für die Mülheimer, die im Alter in den eigenen vier Wänden leben, bietet die Polizei an ihrem Stand Tipps zum Schutz der Wohnung oder gegen Betrüger. Eine Dame möchte mehr über den verbreiteten „Enkeltrick“ erfahren: „Letztens wollte jemand am Telefon meine Mutter reinlegen. Sie hat die Lüge mit der angeblichen Reifenpanne und die Bitte um Geld aber zum Glück durchschaut“, berichtet die Besucherin. Polizeihauptkommissar Stephan Boscheinen rät ihr wie allen Senioren, „generell misstrauisch gegenüber Fremden zu sein“.

Seniorenbeirat befragt Besucher zu Begegnungsstätten

Weniger Skepsis wünscht man sich am Stand des Seniorenbeirats, der unter anderem über Freizeitangebote in den neun Mülheimer Begegnungsstätten informiert. „Mit einem Fragebogen wollen wir herausfinden, warum einige Senioren das Angebot nicht nutzen“, erklärt Anke Klein, Geschäftsführerin des Seniorenbeirats. Ob Mittagstisch, Tanzen oder Bingo – für jeden sei etwas dabei. „Viele im besonders hohen Alter sind damit aber sehr zufrieden,“ freut sich Klein.

Zufrieden ist auch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, die bei ihrer Ansprache den Tenor der Schau im Forum zusammenfasst: „Mülheim soll eine Stadt sein, in der man gut alt werden kann.“ Dazu hat auch die Seniorenmesse wieder ein Stück beigetragen.