Das Theater an der Ruhr widmet sich in dieser Spielzeit der aktuellen sozialen und wirtschaftlichen Situation der Gesellschaften im südlichen Mittelmeeraum. „Sehr konkret oder auch assoziativ thematisiert“, wie der künstlerische Leiter des Theater an der Ruhr, Helmut Schäfer, formuliert. Südeuropäische Ensembles führen im Theater an der Ruhr an fünf Abenden ihre Werke in ihrer jeweiligen Landessprache auf.
Den Auftakt dieser Theaterwoche macht am Samstag, 25. April, die griechische „Blindspot Theatre Company“ um 19.30 Uhr mit dem Stück „X-Tokyo“ an der Ruhrorter Str. 110. Es folgt ein Vortragswochenende mit hochkarätigen Autoren, die von ihren persönlichen Erlebnissen mit der Situation der Flüchtlinge berichten.
Ebenfalls am Samstag, 25. April, um 14.30 Uhr, nimmt der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani die Gäste mit auf eine „Reise durch die Welt hinter Lampedusa“. Kermani, der vor einigen Jahren Erfahrungen als Regiehospitant am Mülheimer Theater gesammelt hat, sei „einer der führenden Intellektuellen Deutschlands“, so Schäfer. Kermani berichtet über die Situation der Flüchtlinge, die er auf der italienischen Insel traf.
Im Anschluss (15.30 Uhr) wird Zeit-Redakteur Wolfgang Bauer von seiner äußerst abenteuerlichen Reise als „Flüchtling“ von Kairo nach Sizilien berichten, die er zu einem Text verarbeitete. „Über das Meer – Mit Syrern auf der Flucht nach Europa“ sei ein authentisches Dokument und zeige auf schmerzliche Weise, wie Flüchtlinge Willkür und Gefahren ausgesetzt sind.
Um 17 Uhr folgt der Dokumentarfilm „Fremd“ der Kamerafrau und Regisseurin Miriam Faßbender, der bereits auf der Berlinale 2014 zu sehen war. Über drei Jahre hat Faßbender Flüchtlinge in Afrika filmisch begleitet und ihre extreme Lebenssituation porträtiert.
Am Sonntag, 26. April, wird der ehemalige Bundesaußenminister und Jurist Gerhard Baum mit den Theaterleitern Helmut Schäfer und Roberto Ciulli über Menschenrechtsfragen im Zusammenhang der Flüchtlingsströme nach Südeuropa sprechen. „Gerhard Baum ist ein profunder Kenner sämtlicher Bürgerrechtsfragen“, so Schäfer.
In der Pause zwischen den Vorträgen und dem Film lädt das Theater seine Gäste zum Essen mit den Autoren und den Schauspielern ein. Die zweitägige Veranstaltung sowie das Essen sind kostenfrei, Anmeldung unter 599 01 88 oder info@theater-an-der-ruhr.de.