Mülheim. Das Halbach-Gebiet in Mülheim-Speldorf wurde erst zum Teil renaturiert und soll später noch das Wasser anderer Gewässer aufnehmen.
Der Halbach in Speldorf sprudelt nicht an allen Tagen im Jahr, was die Grünen jüngst im Umweltausschuss in einer Anfrage monierten. Weil er nicht genug Wasser führt, versickert der Bach teils in seinem natürlich verlaufenden Bett, welches einst im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme für die Flächenversiegelung auf dem Gewerbegebiet (Espera-Gelände) auf der Höhe der Stallanlagen der Rennbahn Raffelberg angelegt wurde.
„Der Bach ist noch nicht in seinem Endzustand“, erklärte auf Nachfrage Dr. Jürgen Zentgraf. Der Leiter des Umweltamtes erinnert daran, dass die Renaturierung des betroffenen Halbach-Abschnitts 2005 umgesetzt wurde: Dazu wurde zwischen der Einmündung des Buschbachs in den Halbach und dem Gut Raffelberg die Verrohrung des Bachs durch einen neuen Bachlauf ersetzt. „Es verschwinden immer noch einige Bäche in der Kanalisation“, so Zentgraf, „die wir aber auch noch renaturieren wollen.“
„Wir sind im Bereich einer Art Machbarkeitsstudie“
Das neue Bachbett des Halbachs sei deshalb etwas größer ausgefallen, um zu einem späteren Zeitpunkt eben nicht nur das Buschbach-Wasser, sondern auch noch das Wasser aus dem Oberlauf des Halbachs, aus dem Speldorfer Bach samt Scheuerbach aufnehmen zu können, falls Mittel für die sogenannte „Bachentflechtung“ zur Verfügung stehen. Diese Gewässer fließen derzeit noch südwestlich der Saarner Straße in die Kanalisation und ihre Unterläufe sind überbaut. Daher ist der Bach nur temporär wasserführend, das Bachbett fällt regelmäßig trocken.
Die Entflechtung der Bäche sei zwar laut Wasserhaushaltsgesetz vorgesehen und auch von der Stadt gewünscht, so Zentgraf, eine Umsetzung werde aber, aufgrund der Kosten, noch viele Jahrzehnte dauern. „Wir werden bei der Trennkanalisation Stück für Stück vorgehen müssen“, sagte er. Im Moment seien Mittel da, um das Projekt planerisch anzugehen. „Wir sind im Bereich einer Art Machbarkeitsstudie.“ Bereits erneuerte Kanalabschnitte sollen nämlich in die Planung integriert werden. „Ein Bachbett, das zwischendurch trocken fällt, hat aber auch seinen ökologischen Wert“, betonte Zentgraf.