Mülheim. . Bei strahlendem Sonnenschein strömen viele Mülheimer in die Eisdielen der Innenstadt und an die Ruhrpromenade. Fazit: Es kann was werden mit dem Leben am Wasser.
Voll, voller – Mülheim. Eine Stadt lechzt nach Sonne und kommt bei strahlend blauem Himmel nur so heraus geströmt. Alle schlendern, keiner hetzt, jeder scheint das warme Wetter zu genießen – Mülheim mit Muße. Voll sind die Cafés entlang der Schloßstraße, voll sind die Treppen an der Ruhrpromenade, gut besucht sind das Mezzomar und die Eisbar am Hafenbecken.
Alle wollen draußen sitzen, Eiskaffee trinken, Erdbeer-Eis löffeln und die Nase Richtung Sonne strecken. Die Brunnen und Wasserspiele auf der Schloßstraße scheinen im Sonnenlicht besonders frisch zu sprudeln, eine Grundschulklasse in gleichfarbigen T-Shirts zieht mit ihren Lehrerinnen gut gelaunt daran vorbei – auch ihr Ziel: Das Hafenbecken. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern macht auf den Stufen dort ein Picknick, sie haben einen herrlichen Blick auf die „Lutetia“, ein Boot, das an der Marina festgemacht hat.
Die Sonnenbrillendichte ist hoch, erste Ärmel werden hochgekrempelt, die Stimmung ist entspannt. Außer bei der Kellnerin des Eiscafés, die seufzt: „Heute haben wir zwei Terrassen geöffnet und ich bin alleine.“ Macht nichts, der Service stimmt trotzdem und das Eis ist ein Gedicht – besondere Empfehlung: Die Sorte Granatapfel. Hier sitzen Rentner mit viel Zeit neben Studenten, die ihre Klausurergebnisse besprechen, treffen Herren in schicken Business-Anzügen auf frischgebackene Großeltern, die ihren Schatz zum ersten Mal spazieren fahren. Wer das Glück hat, einen der Plätze direkt vorne am Wasser zu ergattern, kann den Blick schweifen lassen von der Stadthalle zur Schloßbrücke auf der einen Seite und von der alten Eisenbahnbrücke zum Anleger der Weißen Flotte auf der anderen Seite.
Ruhrpromenade könnte etwas mehr Grün vertragen
Zwei Männer bringen den Schiffsanleger mit Dampfstrahler und Putzeimer auf Vordermann, schließlich sollen endlich die Fahrten auf der Ruhr losgehen. Direkt vor uns im Wasser zeigt ein Haubentaucher abenteuerliche Tauchmanöver, daneben dümpeln ein paar Kanada-Gänse auf der Ruhr. Die stolzen Schwäne aber halten Abstand. Als rümpften sie die Nasen über die sonnenhungrigen Menschen, ziehen sie im Schatten der Ruhrbania-Baustelle hinter dem Schiffsanleger majestätisch ihre Kreise.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Es kann was werden mit dem Leben am Wasser. Zugegeben, ein bisschen mehr Grün könnte die Promenade noch vertragen, vielleicht Palmen oder Liegestühle – eine solche Deko würde das Urlaubsfeeling steigern. Die Sonne genießen, das geht aber schon mal gut an der Ruhrpromenade. Der Besuch aus der Nachbarstadt, der mit dem schönen Baldeneysee, jedenfalls ist überzeugt: „Nächste Woche komme ich wieder.“
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