Mülheim. . Für viele Händler in Mülheim sind die Feiertage ein großer Wirtschaftsfaktor. Sie stellen ihr Sortiment um und machen zum Teil deutlich mehr Umsatz.
Die Ostertage sind für viele eine willkommene Abwechslung, um vom Alltagsstress abzuschalten. Für viele Mülheimer Geschäftsleute hat das Fest aber auch große wirtschaftliches Bedeutung.
So auch in der Buchhandlung „Bücherträume“ in Broich, wo das Ostergeschäft seit Jahren zunehme. Inhaberin Petra Büse-Leringer: „Die Geschenke werden immer größer. Früher gab es ein Taschenbuch, heute geben Eltern pro Kind im Schnitt 20 Euro aus.“ Besonders gefragt seien Bücher zum Thema Ostern und zu Gute-Laune-Themen, aber auch Spiele und Puzzles.
Spiele verkauft auch Jürgen Kerner, Inhaber von „Steffis Kinderwelt“ in Saarn, derzeit mehr als sonst. „In der Woche vor Ostern erhält der Umsatz schon Auftrieb. Wir haben auch mehr Mitarbeiter im Einsatz.“ Früher sei das Ostergeschäft aber üppiger gewesen, das Internet mache da viel aus, so Kerner. Gekauft würden viele Spiele für draußen – für bis zu 20 Euro.
Viel zu tun gibt es auch in der Schokoladenmanufaktur „Chocolate Dreams“ in Speldorf. Besonderheiten wie Pralinen in Form von bunten Eiern und Osterhasen sind in diesen Tagen die Renner – und explizit von Kunden gewünscht. „Dafür geben diese zwischen 10 und 40 Euro aus“, sagt Inhaber Tobias Schulte. „Hinter Weihnachten ist Ostern das wichtigste Geschäft für uns im Jahr.“
Bäckereien und Blumenläden haben Sonntag geöffnet
In der Fleischerei Jakob in Saarn herrscht vor Ostern Hochbetrieb, berichtet Inhaber Thomas Jakob. „Die Kunden kaufen momentan natürlich extra für die Feiertage ein – beispielsweise Rind für den Festtagsbraten und viel Lamm in allen Variationen.“ Mehr Umsatz mache die Fleischerei durch Ostern unterm Strich aber nicht. „Das, was wir jetzt mehr umsetzen, verkaufen wir nach Ostern weniger. Dann sind die Leute satt.“
Unter Strich etwas mehr Umsatz mache das „Papierwerk“, berichtet Inhaberin Jutta Pfeiffer, die ihr Sortiment um spezielle Deko, Bastelartikel und Schokoladen zum Thema Ostern erweitert hat. „Viele Kunden sind aufgrund des Wetters aber noch nicht so richtig in Osterstimmung und kaufen kurzfristig noch ein“, so Pfeiffer.
Kurzfristig einkaufen können die Kunden auch noch in Blumenläden. Ebenso wie Bäckereien sind sie auch am morgigen Sonntag für maximal fünf Stunden geöffnet. Am Ostermontag ist dann zu. Bei Arndt Kammann, Inhaber des gleichnamigen Blumenladens in Heißen, zieht das Geschäft in diesen Tagen nochmal an. „Die Kunden freuen sich auf den Frühling und kaufen vor allem Tulpen, Margeriten und Osterglocken.“ Auch österliche Gestecke würden gewünscht. „Grundsätzlich mehr als sonst geben die Kunden aber nicht aus“, sagt Kammann. „Von fünf bis 100 Euro ist alles dabei.“
Die Konsumlaune der Verbraucher ist ungebrochen
Das Ostergeschäft hat für viele Händler in Deutschland eine große Bedeutung, bestätigt auch Marc Heistermann, Geschäftsführer des für Mülheim zuständigen Einzelhandelsverbandes Ruhr. „Zu Ostern befinden sich die Umsätze seit Jahren auf einem gleichbleibend hohen Niveau, die Konsumlaune der Kunden ist ungebrochen“, so der Experte.
Besonders gut verkaufe sich all das, was auch ins Osterkörbchen passe – Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Eier, Spielzeug sowie Parfüm. „Die entsprechende Dekoration und österliche Verpackung ist dabei Pflicht und wird von den Kunden inzwischen einfach erwartet“, so Heistermann.
Fast jeder verschenkt etwas
Eine Befragung eines Spieleshops im Internet habe ergeben, dass 95 Prozent der Kunden mit Kindern zu Ostern etwas schenken wollen. Rund 60 Prozent davon geben demnach zwischen 25 und 100 Euro für die Geschenke aus. 45 Euro seien es im Schnitt pro Kind, berichtet Heistermann. Extra zu Ostern an der Preisschraube zu drehen, könne sich der Handel in der Regel aber nicht erlauben, ist sich Heistermann sicher. „Die Verbraucher sind dafür zu aufgeklärt und können durch das Internet einfach Preise vergleichen.“
In Mülheim sei das regnerische Wetter momentan vor allem für das Forum und das Rhein-Ruhr-Zentrum vorteilhaft. „Regenwetter ist Centerwetter“, so Heistermann. Die Situation an der Schloßstraße dagegen sei handelstechnisch eben nicht so einfach. „Generell herrscht in den Innenstädten eine große Konkurrenz. Der stationäre Handel versucht, mit speziellen Aktionen Kunden in die Stadt zu locken.“