Schülern die Berufe der Metall- und Elektroindustrie näher bringen, das ist die Aufgabe des neuen Infotruck der Arbeitgeberverbände. Für die Schüler der Klasse 8b der Städtischen Realschule an der Mellinghofer Straße hat er seit Donnerstag vor der Lehrwerkstatt der Siemens AG erstmalig seine Türen geöffnet.

„Die Schüler durchlaufen ein interaktives Programm mit mehreren Stationen, die ihnen einen realistischen Einblick in die Berufe der Elektro- und Metallindustrie live vor Ort ermöglichen. Es ist nicht nur ein Planspiel, sondern eine echte Perspektive“, erklärt Matthias Heidmeier, Sprecher des Unternehmerverbandes. Im Infotruck stehen den Schülern pädagogisch ausgebildete Ingenieure zur Seite, die mit ihnen die Stationen, die wie typische Arbeitsplätze in der Metall- und Elektroindustrie aufgebaut sind, durchlaufen. Zudem sind zwei Auszubildende der Siemens AG dabei und beanworten die Fragen der Schüler zu den Ausbildungsberufen auf Augenhöhe.

Der Infotruck diene auch der dringend notwendigen Aufwertung der Ausbildungsberufe, betont Heidkamp – rund 20 Prozent der Ausbildungsplätze dort könnten derzeit nicht besetzt werden.

„Es ist schade, dass die Veranstaltung nicht auch für Eltern verfügbar ist. Sie haben häufig falsche Vorstellungen von den modernen Ausbildungsberufen“, sagt Judith Koch, Schulleiterin der Realschule an der Mellinghofer Straße. Diese Meinung teilt auch Ferdinand Walbaum, Siemens-Ausbildungsleiter: „Es ist keinesfalls so, dass man mit einer Ausbildung keine Zukunftsperspektive hat. Es herrscht großer Fachkräftemangel, obwohl man mit einer Ausbildung in der Elektro- oder Metallindustrie einen sicheren Job mit guter Bezahlung hat.“

Die Schüler selbst sehen die Info-Veranstaltung als Chance: „Ich finde es sehr interessant. Man bekommt einen besseren Einblick in die Berufswelt dieser Branche und kann selbst mitmachen“, erklärt Johanna, Schülerin der Klasse 8b. Mit dem Infotruck sollen vor allem auch Schülerinnen für die Branche begeistert werden. „Fabriken haben sich verändert. Es ist keine schwere körperliche Arbeit mehr. Alles ist computerisiert, robotisiert und als Beruf auch für Frauen geeignet“, erklärt Walbaum.

Ermöglicht hat die Infoveranstaltung eine Kooperation der Mellinghofer Realschule, der Stadt, des Arbeitgeberverbands und der Siemens A.G: „Das sind viele Hände, die ineinander greifen“, erklärt Elisabeth Schulte, Initiatorin des Infotrucks und Geschäftsführerin des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung. „Die Stadt hat den Infotruck als Berufsfelderkundung anerkannt.“

Nachdem Durchlaufen des Infotrucks und des Betriebs, soll es eine Feedback-Runde geben. „Es ist wichtig die Schüler nach ihrer Meinung zu fragen“, sagte Walbaum.