Leer war es am gestrigen Montagmorgen in vielen Kindergärten, voll im örtlichen Streiklokal, dem Styrumer Haus Union: Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi folgten rund 200 kommunale Beschäftigte dem Aufruf zum Warnstreik, darunter Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Von den 39 städtischen Kitas waren danach 17 geschlossen, in den übrigens hatte man Notgruppen eingerichtet. Gestreikt wurde auch beim Kommunalen Sozialen Dienst (KSD), der ebenfalls einen Notdienst anbot.

„Sehr zufrieden“ mit der Beteiligung am Warnstreik äußerte sich gestern Mittag die zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin für den Bereich „Gemeinden“, Anna Conrads. Sie sagte: „Die Kolleginnen in Mülheim haben ein starkes Signal in Richtung Münster gesendet, wo die Verhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern in die zweite Runde gehen.“

Die Gewerkschaft fordert, wie berichtet, eine deutlich bessere Eingruppierung der verschiedenen Beschäftigungsgruppen in sozialen Berufen. Verdi verlangt, dass die seit 25 Jahren unveränderten Tätigkeitsbewertungen, z.B. für Erzieherinnen oder Kita-Leitungen, auch finanziell an die erheblich gestiegenen Anforderungen in diesen Berufen angepasst werden. Anna Conrads wertete es als „starkes Zeichen“, dass sich schon beim ersten Warnstreik so viele Kolleginnen hinter die Forderungen stellten. Sie erklärte weiter: „Die Beteiligung an diesem Auftakt übersteigt sogar die Zahlen zu Beginn des Streikes im Jahr 2009.“

Auf der Versammlung im Haus Union wurde auch berichtet, dass Eltern und Klienten in Gesprächen Verständnis für die Forderungen gezeigt hätten. Wie es nun weitergeht, hängt vom aktuellen Verlauf der Verhandlungen ab und war am gestrigen Montag noch nicht absehbar.