Mülheim. . Die Mülheimer Feuerwehr rückte am Freitagvormittag zu zwei Bränden in der Altstadt und nach Speldorf aus. Dramatische Rettungsszenen.

Dramatische Szenen spielten sich am Freitagmorgen in der Altstadt ab: Die Feuerwehr musste kurz vor acht Uhr drei Menschen mit Drehleitern aus einem brennenden Achtfamilienhaus in der Oberstraße/Ecke Hagdorn retten. Alle drei erlitten Rauchgasvergiftungen. „Der Kohlenmonoxidgehalt im Blut war verhältnismäßig hoch, so dass eine Behandlung im Krankenhaus notwendig wurde“, sagte Einsatzleiter Thorsten Drewes. Die gute Nachricht: Die drei Menschen konnten schon am Freitagnachmittag entlassen werden.

Mehrere Notrufe waren morgens bei der Feuerwehrleitstelle eingegangen. Der massive Wohnungsbrand im zweiten Obergeschoss war bei ihrem Eintreffen für die Retter deutlich zu sehen: Dichter, schwarzer Qualm drang aus zwei Fenstern zur Oberstraße. In der Wohnung im dritten Stock stand ein Mann am Fenster und rief um Hilfe.

Sprungkissen kam nicht zum Einsatz

Zwei weiteren Bewohnern in der Wohnung neben der Brandwohnung war ebenfalls der Weg ins Freie abgeschnitten, so dass die Feuerwehr zuerst die drei Menschen mit Drehleitern aus dem Haus holte. Das vorsorglich mitgebrachte Sprungkissen kam nicht zum Einsatz. Weitere fünf Personen, die sich im Erdgeschoss aufhielten, wurden, nachdem sie ins Freie gelangt waren, vom Rettungsdienst auf eine Kohlenmonoxidvergiftung untersucht.

Der Bewohner der Brandwohnung hatte zuvor noch vergeblich versucht, das Feuer zu löschen. Seine Polstergarnitur war in Brand geraten und wurde von der Feuerwehr auf die Straße vors Haus gebracht, nachdem das Feuer unter Kontrolle war. Der Feuerwehr-Einsatz samt Nachlöscharbeiten und Belüftung des Hauses dauerte etwa 90 Minuten, in dieser Zeit gab es in der Oberstraße kein Durchkommen für den Verkehr. Die Feuerwehr war insgesamt mit fünf Rettungswagen, zwei Notärzten und zwei kompletten Löschzügen im Einsatz.

Möbel standen zu nah am Nachspeicherofen

Nach den ersten Ermittlungen der Brandexperten bei der Kriminalpolizei lag die Brandursache darin, dass Möbelstücke zu nah an einem Nachtspeicherofen gestanden hatten und Feuer fingen, wie ein Polizeisprecher am Nachmittag auf Anfrage mitteilte. Die Brandwohnung ist derzeit offenbar unbewohnbar, aus polizeilicher Sicht durfte das Haus am Nachmittag aber wieder betreten werden.

Zu einem zweiten Einsatz musste die Feuerwehr wenig später nach Speldorf ausrücken: Dort war es gegen 10 Uhr am Freitag in einem Mehrfamilienhaus zu einer Verpuffung in der Heizungsanlage gekommen. Die Feuerwehr stellte die Heizung ab und belüftete das Gebäude. Es kam niemand zu Schaden.