Mülheim. . Anwohner befürchten Verkehrschaos zu Stoßzeiten. Erste Messungen bestätigen dies nicht.
Mit der geplanten Erweiterung der evangelischen Kita an der August-Schmidt-Straße befasste sich am Dienstag als erstes politisches Gremium die Bezirksvertretung 1. Anwohner, die dagegen sind, übergaben eine Liste mit 85 Unterschriften und trugen ihre Sorgen vor.
Wie berichtet, soll das Gemeindezentrum Kreuzkirche nach Vorstellung der Kirche für rund 1,5 Mio. Euro umgebaut, der Kindergarten mit neuem Träger von einer auf fünf Gruppen, 100 Plätze, erweitert werden. Anwohner beklagen schon jetzt ein „extremes Verkehrsaufkommen“ und Staus zu Stoßzeiten, sehen auf Sicht sogar die Sicherheit gefährdet, weil Rettungsfahrzeuge nicht mehr durchkommen. Auch die Parksituation würde weiter verschlechtert.
Für die Stadt machte demgegenüber Ingolf Ferner, Abteilungsleiter im Jugendamt, vor der BV klar, dass das Vorhaben unterstützt werde, weil es dringend benötigte Betreuungsplätze schaffe. Die Verkehrsbelastung vor Ort sei am 10. März zwischen 7 und 9 Uhr früh durch das Ordnungsamt gemessen worden. Ergebnis: Das Verkehrsaufkommen sei „im Vergleich auch zu anderen Tempo-30-Zonen als gering einzustufen“. Es gäbe genügend Kapazitätsreserven. Vereinzelte Staus entstünden nur dann, „wenn sich Elterntaxis gegenseitig behindern“. Zudem: Ein besonderes Recht der Anwohner auf einen Parkplatz besteht nicht. Notfalls könnte man dort Ladezonen oder Halteverbote ausschildern. Fazit der Stadt: Aus verkehrstechnischer Sicht stehen dem Ausbau keine Einwände entgegen.
Manfred Schürmann, der für die skeptischen Anwohner sprach, empfindet das grundlegend anders, betonte aber auch: „Wir sind nicht generell gegen den Ausbau der Kita. Wir lehnen nur die Verfünffachung in einem Zug ab.“ Man wolle nun auf die Kirche zugehen, das Gespräch suchen – eine Strategie, zu der auch Ferner allen Beteiligten rät, „um ein Klima zu schaffen, das auch künftig friedliche Nachbarschaft zulässt“.