Das Bestellerprinzip wird auch Auswirkungen auf die Mülheimer Immobilienbranche haben. Davon geht Michael Scheffler, Geschäftsführer von Scheffler an der Ruhr Immobilien, aus. „Ich rechne damit, dass es bei den Vermietungen weniger Aufträge geben wird.“ Das treffe vor allem auf private, nicht gewerbliche Immobilienbesitzer zu. „Wer nur ein Haus zu vermieten hat, wird sich künftig vielleicht lieber selbst darum kümmern, um die Provision zu sparen“, vermutet Scheffler.

Allerdings rechnet er nur vorübergehend mit weniger Aufträgen. „Einige Vermieter werden es sicher erstmal selbst versuchen, könnten es aber schnell wieder leid sein, weil viel Aufwand hinter der Wohnungsvermittlung steckt.“ Die Organisation von Besichtigungen, die Bonitätsprüfung des Mieters oder das Aufsetzen komplizierter Mietverträge sieht Scheffler als Gründe, um früher oder später wieder auf einen Makler zurückzugreifen.

Existenzbedrohend seien das Bestellerprinzip und eine mögliche Auftragsflaute bei den Vermietungen für die Mülheimer Makler allerdings nicht, sagt Scheffler. „Die Vermietung nimmt nur einen kleinen Anteil unseres Geschäfts ein. Viel bedeutender ist der Verkauf von Immobilien.“ Der Verkauf ist vom Bestellerprinzip nicht betroffen – hier wird weiterhin eine Maklerprovision bezahlt. Generell begrüßt Scheffler das künftige Bestellerprinzip. „Wer eine Dienstleistung anfordert, sollte sie auch bezahlen.“